Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind auf dem besten Wege, alle 19 Saisonrennen für Mercedes zu gewinnen. Es gab in der langen Geschichte der Formel 1 jedoch auch viele Piloten, die zwar zahlreiche Grands Prix bestritten, aber keinen einzigen als Erster beendeten. Motorsport-Magazin.com präsentiert die Top-10 der sieglosen Fahrer.

Andrea de Cesaris, 208 Starts

Andrea de Cesaris beim Monaco GP 1982 hinter seinem Alfa-Teamkollegen Bruno Giacomelli, Foto: Sutton
Andrea de Cesaris beim Monaco GP 1982 hinter seinem Alfa-Teamkollegen Bruno Giacomelli, Foto: Sutton

Der Italiener mit dem klingenden Namen ist der Pechvogel schlechthin in der Formel 1. Gleich mehrere Male lag Andrea de Cesaris an der Spitze des Feldes, doch stets spielte ihm die Technik einen bösen Streich und vereitelte den ersehnten Sieg. Besonders bitter verlief der Monaco GP 1982: Der Führende Didier Pironi blieb in der letzten Runde mit leerem Tank liegen, woraufhin de Cesaris die Spitze übernommen hätte, wär er nicht ebenfalls wenige hundert Meter vor der Ziellinie ausgerollt. Schlussendlich wurde er sogar noch als Dritter gewertet. Der Römer hält übrigens einige weitere traurige Rekorde: 1987 schied er in 14 von 16 Saisonrennen aus, zudem erlitt er unglaubliche elf Ausfälle noch vor Rennstart.

Nick Heidfeld, 183 Starts

Nick Heidfeld musste Robert Kubica den Vortritt lassen, Foto: Sutton
Nick Heidfeld musste Robert Kubica den Vortritt lassen, Foto: Sutton

Quick Nick stand in seiner zwölf Jahre andauernden Formel-1-Karriere elf Mal auf dem Treppchen, zu Siegerehren kam er jedoch nie. Beim Großen Preis von Kanada 2008 lag der Mönchengladbacher sogar über mehrere Runden in Führung, am Ende jubelte aber nicht er über den Triumph, sondern sein Sauber-Teamkollege Robert Kubica.

Martin Brundle, 158 Starts

Martin Brundle war kein Sieg vergönnt, Foto: Sutton
Martin Brundle war kein Sieg vergönnt, Foto: Sutton

Neun Mal schaffte nunmehrige TV-Experte den Sprung auf das Podium, die oberste Stufe des Treppchens sollte er allerdings nie erklimmen. Obwohl Martin Brundle mit Allzeitgrößen wie Ayrton Senna, Alain Prost und Michael Schumacher oftmals auf Augenhöhe kämpfte, gelang es dem Briten nie, die Ziellinie als Erster zu überqueren.

Derek Warwick, 147 Starts

Derek Warwick stieg nie als Sieger aus dem Cockpit, Foto: Sutton
Derek Warwick stieg nie als Sieger aus dem Cockpit, Foto: Sutton

Die mit Abstand beste Saison seiner Karriere bestritt Derek Warwick 1984, als er bei Renault Teamkollege von Patrick Tambay war. Zwei Mal, in Spa und in Brands Hatch, belegte der Brite den zweiten Platz, wobei er jeweils über 40 Sekunden Rückstand auf den Rennsieger aufwies.

Jean-Pierre Jarier, 134 Starts

Jean-Pierre Jarier war oftmals vom Pech verfolgt, Foto: Sutton
Jean-Pierre Jarier war oftmals vom Pech verfolgt, Foto: Sutton

Der Franzose dominierte 1975 den Saisonbeginn mit Shadow, erzielte zwei Mal die Pole Position und lag an der Spitze des Feldes. Niemand war in der Lage, Jean-Pierre Jarier einzuholen - außer dem Defektteufel. So blieben drei dritte Plätze die einzigen nennenswerten Erfolge in der Formel-1-Karriere des Mannes aus Paris.

Eddie Cheever, 132 Starts

Eddie Cheever startete unter anderem für Alfa Romeo, Foto: Sutton
Eddie Cheever startete unter anderem für Alfa Romeo, Foto: Sutton

Von 1978 bis 1989 war der US-Amerikaner in der Königsklasse mit den unterschiedlichsten Teams am Start. Stattliche neun Mal erzielte er einen Podiumsplatz, einen Sieg trug Eddie Cheever allerdings nie davon. Am knappsten dran war er bei seinem Heimrennen 1982 in Detroit, als ihm "nur" 15 Sekunden auf Rennsieger John Watson fehlten.

Pierluigi Martini, 119 Starts

Mit Minardi zumeist auf verlorenen Posten: Pierluigi Martini, Foto: Sutton
Mit Minardi zumeist auf verlorenen Posten: Pierluigi Martini, Foto: Sutton

Während einige an dieser Stelle erwähnte Piloten einen Sieg nur knapp verpassten, kann dies von Pierluigi Martini nicht behauptet werden. Obwohl der Italiener zehn Jahre lang in der Formel 1 unterwegs war, gelang ihm nicht ein einziges Mal der Sprung auf das Podium. Geschuldet war dies dem Umstand, dass er nahezu seine gesamte Karriere bei Minardi verbrachte, das schon in den 80ern nicht als Spitzenteam bekannt war.

Adrian Sutil, 115 Starts

Gelingt Adrian Sutil noch ein Rennsieg?, Foto: Sutton
Gelingt Adrian Sutil noch ein Rennsieg?, Foto: Sutton

Der einzige noch aktive Pilot in der Top-10-Liste der glücklosen Dauerläufer ist Adrian Sutil. 115 Starts hat der zurzeit in Diensten von Sauber stehende Deutsche bereits auf dem Buckel, mehr als drei fünfte Plätze schauten bis dato aber nicht heraus. Hätte Sutil in dieser Saison seinem langjährigen Team Force India die Treue gehalten, hätte er vermutlich realistische Chancen auf seinen ersten Podiumsplatz gehabt.

Philippe Alliot, 109 Starts

Philippe Alliots Stammteam war Larousse, Foto: Sutton
Philippe Alliots Stammteam war Larousse, Foto: Sutton

Ein ähnliches Schicksal wie Martini erlitt auch Philippe Alliot. Neun Jahre versuchte sich der Franzose in der Formel 1, über einen fünften Platz beim Großen Preis von San Marino 1993 kam er jedoch nicht hinaus. Den Großteil seiner Laufbahn verbrachte Alliot bei Larousse, lediglich 1994 durfte er in einem konkurrenzfähigen Auto Platz nehmen, als er für einen Grand Prix Mika Häkkinen bei McLaren vertrat.

Mika Salo, 109 Starts

Mika Salo durfte sechs Rennen für Ferrari bestreiten, Foto: Sutton
Mika Salo durfte sechs Rennen für Ferrari bestreiten, Foto: Sutton

Zeit seiner Karriere stand Mika Salo im Schatten seines finnischen Landsmanns Mika Häkkinen, mit dem ihn nicht die allerbeste Freundschaft verband. Seine größten Erfolge feierte Salo, als er 1999 den verletzten Michael Schumacher bei Ferrari ersetzte und zwei Mal auf das Podium fuhr. Mit seinen anderen Teams, darunter Tyrrell, Arrows und Sauber, waren hingegen schon vereinzelte Punkte Erfolgserlebnisse.