Die Fans hatten sich schon gefreut, die Teams schon beschwert: Zwischen dem Italien GP und dem Großen Preis von Singapur schickte die FIA eine Direktive an die Teams, die es ihnen ab sofort untersagte, keine Performance-relevanten Funksprüche mehr an ihre Piloten zu senden. Nach einer Welle der Empörung seitens einiger Teams rudert der Automobilweltverband zurück.

Nach dem knapp vierstündigen Teammanager-Meeting am Donnerstag, kamen die Regelhüter am Freitagvormittag zu dem Schluss, das Verbot nun stark einzuschränken. Nur mehr Anweisungen, die direkt auf den Fahrstil des Piloten abzielen, bleiben verboten.

Funksprüche, die dem Fahrer beispielsweise sagen, er solle auf ein spezielles Mapping wechseln, die Bremsbalance verstellen oder die Rekuparation anpassen, bleiben erlaubt. Damit geht die FIA einem größeren Ärger aus dem Weg. Denn einige Teams, die sich vor der Saison nicht für das neue, große Lenkraddisplay entschieden, hätten damit einen Nachteil.

"Es kann nicht sein, dass die Regeln dann mitten unter der Saison geändert werden, wenn wir unser Auto auf andere Regeln ausgelegt haben", schimpfte Rob Smedley im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Williams nutzt - wie auch Red Bull, Force India und Lotus - ein simpleres Display mit 13-Segment-Anzeige. Eine Umstellung ist nicht ohne weiteres möglich.

Die Regeln im Wortlaut - das ist verboten, Foto: Ferrari/Twitter
Die Regeln im Wortlaut - das ist verboten, Foto: Ferrari/Twitter

Vollständiges Verbot 2015

Denn das Display befindet sich bei diesen Teams nicht am Lenkrad, sondern im Monocoque. Somit müsste sogar das Chassis leicht verändert werden. Die Hardware am Lenkrad selbst wäre dabei noch das geringere Übel. Doch es braucht auch die richtige Software, um das Display mit den richtigen Daten füttern zu können. "Wir sind ein Formel-1-Team - aber so etwas schaffen selbst wir nicht in fünf Tagen", so Smedley.

Vom Tisch ist das angedachte Funkverbot noch nicht. 2015 soll es dann tatsächlich in vollem Umfang kommen - dann haben auch die Teams genug Zeit, um ein größeres Display in ihr Konzept zu integrieren. Bis dahin bleiben also nur Fahranweisungen verboten. Dazu gehören beispielsweise Informationen über die Linienwahl, den benutzten Gang in unterschiedlichen Kurven, Bremspunkte und dergleichen. Bei diesen Informationen haben die Piloten mit großem Display keinen Vorteil.