Sebastian Vettel kann die Kritik des fremdgesteuerten Piloten verstehen, dennoch gäbe es Sachen, für die der Fahrer seine Ingenieure und den Funk braucht. "Manche Sachen, die im Funk gefragt wurden, sind Kindergarten. Da kann ich es verstehen, dass der Eindruck entsteht, die Fahrer wären fremdgesteuert", sagte Sebastian Vettel abseits des Singapur GP. Dennoch ist der Weltmeister nicht damit einverstanden, dass ab diesem Wochenende der Funkverkehr eingeschränkt wird.

"Die Autos sind sehr kompliziert. Alle Komponenten müssen gut miteinander harmonieren, sodass das Auto rund läuft. Das ist unmöglich vom Fahrer zu steuern. Es gibt einen Grund, warum so viele Monitore in der Box aufgehängt sind und warum wir so viele Ingenieure an die Strecke mitbringen. Es ist nicht so, dass wir sie rund um die Welt fliegen, damit sie an der Strecke Urlaub machen", stellte Vettel klar. Dass die Aufgaben der Ingenieure nun den Fahrern aufaddiert werden, findet er nicht gut.

Unter anderem sind ab Singapur Informationen über Anpassungen der Power Unit-Einstellungen, der Getriebe-Einstellungen, das Spritsparen oder Fuel-Flow-Einstellungen verboten, wobei Vettel im Benzinsparen nicht die größte Herausforderung sieht. "Es gibt von der FIA ein vorgeschriebenes Limit an Energie, die man pro Runde für das Management zur Verfügung hat. Diese können wir vom Auto aus nicht einsehen", erklärte Vettel. Somit würden die Piloten während des Rennens nicht wissen, wie viel Prozent an Energie ihnen zur Verfügung steht.

Hinzu käme die Schwierigkeit alle Systeme miteinander zu koordinieren, so dass kein System ausfällt. "Das ist alles sehr kompliziert. Bei anderen Teams ist es vielleicht nicht so das große Problem, weil sie nur mit einer Einstellung das ganze Rennen fahren, bei uns ist da schon mehr zu tun", verriet der Weltmeister. Dass die Teams unterschiedliche Displays verwenden, sieht er hingegen nicht als Problem an. "Die Größe des Displays macht keinen Unterschied. Die Sachen, die wichtig sind, schafft man auch auf das kleine Display zu bringen", betonte Vettel. "Aber warten wir mal ab wie das alles in der Realität funktioniert. Auf jeden Fall wird dieses Wochenende sehr interessant werden."