Die Verbremser von Nico Rosberg während des Italien GP, vor allem der zweite, der ihn den Sieg kostete, sind nach wie vor ein Thema. Einige vermuteten weniger einen Fehler als Absicht. Ihrer Theorie zufolge wurde im Rahmen des Krisenmeetings nach dem teaminternen Crash in Spa beschlossen, dass Rosberg seinem Teamkollegen Lewis Hamilton den Sieg schenken muss. "Es ist eine dumme Theorie", entgegnete Jenson Button. "Kein Fahrer würde das machen. Kein Fahrer."

Und auch Mercedes verwies die Gerüchte ins Reich der Fabeln. "Wenn es unsere Idee gewesen wäre, dann hätten wir das verdammt gut gemacht", scherzte Motorsportchef Toto Wolff. "Es war so gar nicht Nico-like, sich zwei Mal zu verbremsen an einer Stelle, das haben wir in diesem Jahr nicht von ihm gesehen. Ich würde es aber nicht überinterpretieren."

Am Montag legte das Team mit einem Tweet nach, in dem es heißt, es würden sich am Himmel über Brackley dramatische Szenen abspielen, als Rosberg seinem Rivalen Hamilton den Sieg in Italien überlässt. Zu sehen sind fliegende Schweine...

Auch die FIA hält die Verschwörungstheorie für absurd. Fahrersteward Derek Warwick erklärte gegenüber dem Mirror, dass das Geschehene so klar gewesen sei, dass sie sich das nicht genauer ansehen mussten. "Wir hatten das noch nicht einmal auf dem Schirm. Haben wir hier eine schwelende Verschwörung? Absolut nicht. Mir kam noch nicht einmal der Gedanke, bis jemand gestern Abend am Flughafen etwas erwähnte", sagte er.

"Das Bauchgefühl sagt einem viel und mein Bauch sagt mir, dass es eine klare Sache war. Lewis hat beschlossen, Druck zu machen, ist zwei oder drei schnelle Runden gefahren und damit bis auf sieben Zehntel herangekommen. Nico hat in seine Spiegel gesehen, nach oben geschaut und dann seinen Bremspunkt verpasst", lautete Warwicks Erklärung für den Vorfall. "Es ist eine Verschwörungstheorie, die leicht zu glauben ist, aber ich versichere Ihnen, dass sie einfach nicht wahr ist."

Mercedes dürfe Teamorder einsetzen und hätte es auf viele verschiedene Arten tun können - etwa mit einem Problem am Motor. "Sie brauchten keinen Notausgang. Ich habe bei dieser Schikane über das Wochenende 20 Fehler gesehen. Die Autos fahren mit 360 km/h aufwärts, ehe sie bremsen", verdeutlichte Warwick.

Renndirektor Charlie Whiting gehen derartige Spekulationen sichtlich auf die Nerven. "Verschonen Sie mich", bat er den Reporter der Times. "Wir haben der Verschwörungstheorie nicht einmal einen Moment lang unsere Gedanken gewidmet. Ein paar Fahrer hatten an dieser Schikane im Training Probleme, Nico eingeschlossen, der an dieser Stelle auch im Rennen ein paar Probleme hatte. Ich glaube wirklich nicht, dass da etwas dran ist."