"Ein Wechsel auf dem Präsidentenposten steht zwar nicht auf meiner Agenda, trotzdem ist jeder ersetzbar", sagte der Fiat-Chef Sergio Marchionne im Rahmen des Italien GP. "Man muss im Fall von Ferrari auf die sportlichen Resultate blicken: Wir haben in sechs Jahren nichts gewonnen", fügte der Italiener an und relativierte damit die Erfolge, die Luca di Montezemolo mit der Marke Ferrari einfahren konnte.

Auf dem Podium sucht man Ferrari vergeblich, Foto: Mercedes AMG
Auf dem Podium sucht man Ferrari vergeblich, Foto: Mercedes AMG

Dennoch ist die Erfolgsbilanz der Scuderia in der Königsklasse des Motorsports in den vergangenen Jahren ernüchternd. Den letzten Fahrer-Weltmeister stellte das Team aus Maranello 2007. Der von den Tifosi wenig geliebte Kimi Räikkönen taugt jedoch wenig als Aushängeschild für die verblichenen Erfolge. Den letzten Konstrukteurs-Weltmeistertitel gewannen die Roten 2008. Während der Fiat-Boss Kritik am Ferrari-Präsidenten übt, stellt er sich schützend vor die beiden Piloten.

"Wir haben die besten Fahrer der Welt. Es kann nicht sein, dass wir beim Start zwischen Platz sieben und Platz 13 ins Rennen gehen", stellte Marchionne klar. Das Rennergebnis aus Monza bestätigte seine Besorgnis, dass Ferrari hinter Williams auf Rang vier in der Team-Wertung zurückfallen könnte. Fernando Alsonso musste seinen Boliden wegen ERS-Probleme abstellen. Teamkollege Räikkönen sah vor den enttäuschten Tifosi als Neunter die karierte Flagge. Den letzten Rennsieg für Ferrari holte Alonso in Barcelona - allerdings im Jahr 2013.

Trotz allem bestritt di Montezemolo alle Gerüchte eines vorzeitigen Rückzugs und pochte auf seinen bis 2017 laufenden Vertrag. "Ich habe viel gehört und gelesen, was meine Person angeht. Das passiert häufiger im Sommer - gerade in Italien. Trotzdem ist es dieses Jahr etwas viel", sagte di Montezemolo und fügte hinzu: "Falls es rund um meine Person Neuigkeiten geben sollte, dann bin ich der Erste, der diese News öffentlich macht."