Nico Rosberg gestand im Anschluss an den Grand Prix von Belgien, in dem er und Lewis Hamilton bereits in Runde zwei kollidiert waren, dass die Karambolage seine Schuld war. Dennoch blieb eine Strafe seitens der FIA, die in solchen Fällen meist sofort zur Stelle ist, aus. Eine Tatsache, die bei Lewis Hamilton für Verwirrung sorgt. So sei es schwierig für die Piloten, Situationen im Rennen bezüglich ihrer Legalität richtig einzuschätzen.

"Ich denke, dass die FIA einen wirklich harten Job hat und sie vor allem in den letzten paar Jahren beim Großteil ihrer Entscheidungen außerordentlich gute Arbeit geleistet haben. Ihr Problem ist aber, dass das Szenario in solchen Situationen immer ein anderes ist, also kann man nicht immer die exakt selbe Regel anwenden. Es ist manchmal schwer zu sagen, welcher Paragraph wann zur Anwendung kommt", meint Hamilton, der in der Vergangenheit nicht immer so auf Kuschelkurs mit dem Automobilweltverband war.

"Das ist ein schwieriges Thema. Wie geht es jetzt für uns weiter? Bedeutet das für uns Fahrer jetzt, dass wir im Rennen mehr Risiko eingehen können und dass nichts passiert, wenn der Pilot, der vorne liegt, rausfliegt. Werden sie also alles etwas entspannter sehen, oder bedeutet das, dass es beim nächsten Vorkommnis dieser Art eine Strafe gibt?", möchte der Mercedes-Pilot wissen.

Hamilton wünscht sich jedenfalls weniger Restriktion seitens der FIA: "Wir Fahrer bitten immer darum, frei Rennen fahren zu können. Es ist schwer, da draußen ein Auto bei so hohen Geschwindigkeiten zu bewegen, ohne ab und zu Kontakt zu haben. Es ist ein schmaler Grat. Ich habe keine endgültige Antwort dazu."

Nico Rosberg kam bei der Kollision von Spa ungeschoren davon, Foto: Sutton
Nico Rosberg kam bei der Kollision von Spa ungeschoren davon, Foto: Sutton

Keine Lagerbildung

Die Kollision an sich zwischen Hamilton und Rosberg ist für die Konkurrenten um den Weltmeistertitel zumindest offiziell kein Thema mehr. Auch den Gerüchten, dass Team hätte sich bereits in zwei Lager geteilt, verschiebt der Brite ins Reich der Märchen: "Mir wäre nicht aufgefallen, dass das so ist. Wir haben ein professionelles Team und sie alle wollen nur gewinnen, also arbeiten sie so hart es geht."

In der jüngeren Vergangenheit kamen, nachdem Toto Wolff verlautbarte, dass die Verhandlungen mit Hamilton momentan auf Eis liegen würden, auch Vermutungen auf, er könnte bei einer Niederlage im Teamduell gegen Rosberg die Flucht von Mercedes antreten. Ebenfalls nur Gerüchte für den Weltmeister von 2008. "Ich habe nie behauptet, dass irgendetwas eingefroren ist. Wir sprechen ständig mit dem Team, aber im Moment hat der Gewinn der Weltmeisterschaft Priorität. Ich habe noch für ein weiteres Jahr Vertrag, also gibt es keinen Grund zur Eile. Ich möchte aber erwähnen, dass ich meine Zukunft bei Mercedes sehe. Ich fühle mich hier sehr wohl", stellte Hamilton klar.