Bernie Ecclestone hat von der Staatsanwaltschaft zwar nichts mehr zu befürchten, nachdem die Anklage gegen ihn fallen gelassen wurde. Aus zivilrechtlicher Sicht könnte ihm aber immer noch Ungemach drohen, denn die BayernLB pocht nach wie vor auf eine Entschädigung. Sie wirft Ecclestone vor, dafür gesorgt zu haben, dass die Formel-1-Rechte unter Wert an CVC verkauft werden. Ecclestone hatte der Bank unlängst 25 Millionen Dollar geboten, damit sie ihn nicht verklagt. Die Bayern LB lehnte das Angebot jedoch ab.

Seitdem befindet sich das Thema in der Schwebe. Wie Ecclestones Anwalt Sven Thomas dem Telegraph verriet, wird es von der Seite des Formel-1-Zampanos kein neues Angebot geben. "Wir stellen uns nicht darauf ein, ein neues Angebot zu unterbreiten. Die BayernLB hat das Angebot wie erwartet zurückgewiesen. Im Moment machen wir nichts. Wir warten ab, um zu sehen, was sie tun", sagte Thomas. "Wir haben ein vernünftiges Angebot gemacht und sie haben es zurückgewiesen, also warten wir."

Das Warten birgt das Risiko, dass die BayernLB tatsächlich eine Klage vorbereitet, was Thomas jedoch keine Sorgen bereitet. "Wenn sie versuchen zu klagen, werden sie überhaupt keine Chance haben", ist er überzeugt. Daher glaube er nicht, dass sie versuchen werden, Ecclestone zu verklagen.

Ein Sprecher der BayernLB deutete an, dass aus ihrer Sicht Ecclestone am Zug ist und nicht sie. "Wir waren mit der Abfindung nicht einverstanden und vielleicht denken Ecclestone und seine Anwälte darüber nach und rufen die BayernLB an." Die Bank stört sich wohl vor allem an der Höhe des Angebots, denn der Sprecher erklärte: "Vielleicht passen die 25 Millionen Dollar nicht zur Struktur dieser Abfindung und vielleicht muss jemand darüber nachdenken, denn die Staatsanwaltschaft in Deutschland hat 100 Millionen Dollar erhalten."