Colin Kolles lässt in Leafield keinen Stein auf dem anderen. Nicht nur Mitarbeiter in der Fabrik mussten gehen, auch Alexander Rossi zählt zu den Leidtragenden der Umstrukturierungen. Der US-Amerikaner, der für Caterham in der GP2 fuhr und seit 2012 insgesamt zu vier Freitagseinsätzen im Formel-1-Team von Caterham kam, musste unter Kolles seinen Hut nehmen. Aus in der GP2, raus aus dem Formel-1-Team.

Doch die Arbeitslosigkeit hielt nicht lange an: Schon beim Ungarn GP verkündete Marussia die Verpflichtung von Rossi. Der 22-Jährige ist ab sofort Ersatzfahrer bei Marussia und kann im Fall der Fälle für Jules Bianchi oder Max Chilton einspringen. Teamchef John Booth macht aber keinen Hehl daraus, dass die Verpflichtung von Rossi nicht nur sportliche Gründe hat.

"Die Vereinigten Staaten sind ein aufregender Markt für den Sport und Alexander erhält dort viel Unterstützung. Es ist schön, neue Verbindungen zu diesen Fans herzustellen", so der Marussia Teamchef. Der Amerikaner soll eng mit den beiden Stammpiloten und den Ingenieuren zusammenarbeiten.

GP2-Zukunft unklar

Rossi erwartet sich auch bei Marussia Freitagseinsätze: "Ich freue mich darüber, offizieller Ersatzfahrer zu sein, womit ich die Möglichkeit habe, mich auf den nächsten Schritt, nämlich Einsätze in den ersten Trainingssitzungen in dieser Saison, vorbereiten zu können."

In der GP2 hingegen sieht es für Rossi nicht besonders gut aus. Nachdem er an den ersten fünf Rennwochenenden zweimal Punkte für Caterham einfahren konnte, startete er in Deutschland kurzfristig für Kimiya Sato bei Campos Racing. In Ungarn ist Rossi nicht am Start. Der Nachwuchspilot gibt sich kryptisch: "Ich werde bald wieder in einem Auto sitzen... Vielleicht früher, als ihr denkt." Ob er damit die GP2 oder die Formel 1 meint, ist unklar.