Lehre 1: Heißer als Bahrain

Der Asphalt brannte, Foto: Sutton
Der Asphalt brannte, Foto: Sutton

Zugegeben, für ganz so schlechtes Wetter wie England ist Deutschland ja nicht bekannt, für Wüstenhitze aber auch nicht. Doch genau bei dieser Wüstenhitze mussten wir drei Tage lang schwitzen. Paul Hembery sagte uns, dass es das zweitheißeste Wochenende der jüngeren Pirelli-Geschichte war - nur um einen mickrigen Grad am Rekord vorbei. Selbst Bahrain konnte da nicht mithalten. 58 Grad Strecke, 35 Grad Lufttemperatur mussten wir ertragen. War klar, dass die freien Tage danach wettertechnisch richtig besch... waren.

Lehre 2: Wie jetzt, doch keine fünf Mercedes-Heimspiele?

Endlich: Das Heimspiel der Heimspiele, Foto: Sutton
Endlich: Das Heimspiel der Heimspiele, Foto: Sutton

Für Motorsport-Magazin.com war es nach Spielberg der zweite Heim GP in dieser Saison. Für Mercedes war es nach Malaysia (wegen Petronas), Monaco (weil Rosberg dort aufgewachsen), Österreich (weil Niki und Toto) und England (weil Brackley, Brixworth und Hamilton) bereits das fünfte Heimrennen. "Aber das ist unser wirklicher Heim Grand Prix - alles andere ist Marketing", gab Toto Wolff mit einem Schmunzeln zu.

Lehre 3: Vorsicht, Wasser!

Nach dem ersten unfreiwilligen Badegast wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, Foto: Motorsport-Magazin.com
Nach dem ersten unfreiwilligen Badegast wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, Foto: Motorsport-Magazin.com

Heim GP bedeutet auch viel Stress am Abend. Sponsoren und Hersteller laden zur ein oder anderen schmucken Party. Da geht es schon mal feuchtfröhlich zu: Nach einem anstrengenden Tag bei Saunatemperaturen hatten wir uns die alkoholfreien Bierchen auch redlich verdient. Der ein oder andere griff wohl nicht zur alkoholfreien Hopfenkaltschale und landete dann unfreiwillig bei der 'Night of Stars' unter der Mercedestribüne im Wasser. Aber Mercedes hat schnell reagiert und Absperrbänder installiert. Man weiß ja schließlich nie, wie lang ein solcher Abend noch geht.

Lehre 4: Deutschland das neue Korea

Ein paar Leute waren dann doch da, Foto: Sutton
Ein paar Leute waren dann doch da, Foto: Sutton

Im Rennkalender jagte ein Highlight das nächste: Monaco, Montreal, Spielberg, Silverstone. Überall große Formel-1-Begeisterung, volle Tribünen. Nur in Deutschland nicht. Dabei gingen 11 der letzten 20 Weltmeisterschaften nach Deutschland, außerdem führt ein Deutscher, der für einen deutschen Konzern fährt, die WM an. Trotzdem mobilisiert die Formel 1 in Deutschland kaum mehr Fans. Im Paddock waren die mageren Besucherzahlen das Thema und sorgten so für die ein oder andere hitzige Diskussion, woran es denn nun liegt.

Lehre 5: Wer wurde eigentlich Fußballweltmeister?

Der WM-Sieg war allgegenwärtig, Foto: Sutton
Der WM-Sieg war allgegenwärtig, Foto: Sutton

Sollte jemand die letzten fünf Wochen verschlafen oder sich auf einer Polarexpedition befunden haben, der hat die Fußball WM verpasst. Sollte derjenige unter den wenigen Zuschauern am Hockenheimring gewesen sein, hätte er aber vermutlich vom Ergebnis der Fußball WM ein bisschen was mitbekommen. In jeder Presserunde musste Nico Rosberg mindestens dreimal vom Titel erzählen, das Mercedes-Motorhome war wie viele Shuttle-Fahrzeuge im WM-Look angestrichen und Lukas Podolski soll sich auch noch blicken haben lassen.

Lehre 6: Nur Bares ist Wahres

Stephan hat bar bezahlt und sein Geld schon wieder, Foto: Motorsport-Magazin.com
Stephan hat bar bezahlt und sein Geld schon wieder, Foto: Motorsport-Magazin.com

Mit Rennstrecken und Internet ist es so eine Sache. Manchmal funktioniert alles super und ist auch noch kostenlos, manchmal muss man für vier Tage Internet ordentlich in die Tasche greifen. In Hockenheim macht das von Donnerstag bis Sonntag schlappe 80 Euro. Blöd nur, wenn es dann nicht funktioniert. Am Donnerstagabend gaben die Techniker dann auf, ein Hacker hatte das WLAN lahmgelegt. Also wurden im ganzen Media Center Kabel verlegt. Die 80 Euro sollten wir zurückbekommen. Zumindest einer von uns hat sein Geld wieder. Stephan hatte bar bezahlt, der Rest wartet auf die Rücküberweisung.