Niki Lauda hat wieder einmal verbal zugeschlagen. Während Mercedes, dessen Aufsichtsratschef der Österreicher ist, von Sieg zu Sieg eilt und in Hockenheim bereits den neunten Saisonerfolg feierte, kommt die Konkurrenz aus dem Straucheln einfach nicht heraus und ist gegenüber den Silberpfeilen chancenlos. Mitleid ist bei Lauda jedoch Fehlanzeige.

"McLaren hat denselben Motor wie wir, aber das Auto ist scheiße", erklärte er gegenüber der spanischen Zeitung El Pais. "Wo sind sie? Nirgends." Damit aber nicht genug, auch Ferrari bekam von Lauda sein Fett ab. "Das gleiche gilt für Ferrari - ein weiteres Scheiß-Auto", war der Österreicher so richtig in Fahrt. "Nächstes Jahr wird es aber anders, weil sie den halben Motor austauschen können."

Da die Power Units weitestgehend eingefroren sind, ist es für die Konkurrenz nahezu unmöglich, während der laufenden Saison nachzubessern. Für Lauda stellt diese Tatsache aber keineswegs eine Wettbewerbsverzerrung dar. "Die Regeln sind klar festgeschrieben", betonte er. "Man kann Brixworth nicht bestrafen, weil andere dumm waren."

Alonso kämpft mit stumpfen Waffen, Foto: Sutton
Alonso kämpft mit stumpfen Waffen, Foto: Sutton

Geld tröstet frustrierten Alonso

Besonders Fernando Alonso leidet unter der momentanen Situation, weil er trotz größten Einsatzes nicht in der Lage ist, um das Podium zu kämpfen. "Ich bin mir sicher, er ist sehr frustriert, aber das Geld, das er verdient, sollte ihm helfen", sagte Lauda, der aufgrund Alonsos Vertragssituation nicht glaubt, dass der Spanier wie kolportiert bei McLaren anheuern wird. "Manchmal wählt man ein Auto und liegt daneben", meinte er trocken.

Trotz der Angriffe auf die Scuderia war Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci bemüht, den Konflikt herunterzuspielen. "Ich werde Sätze aus einem Interview, die aus dem Kontext gerissen wurden, nicht kommentieren", sagte der Italiener. "Für mich ist Niki Lauda eine Ikone des Motorsports, einer der intelligentesten Fahrer aller Zeiten und meine Hochachtung vor ihm ist enorm."