Rauchende Bremsen, glühende Reifen, einen heißen Allerwertesten. So ähnlich ließe sich Nico Rosbergs Trainings-Freitag zusammenfassen, den er mit Bestzeit am Vormittag und Rang zwei am Nachmittag beendete.

"Es war heute sehr heiß da draußen. Der Asphalt hatte über 50 Grad und wir sitzen ja quasi direkt am Asphalt, weil der Boden des Autos die meiste Zeit fast aufliegt. Es hat sich also angefühlt, als würde ich auf einer 50 Grad heißen Platte sitzen", gab er nach dem Training zu Protokoll.

Zwischenfall mit Hamilton

Richtig heiß wurde es auch Rosbergs Bremsen, als er sich gegen Ende der Nachmittags-Session hinter Lewis Hamilton in der Box anstellen musste. "Mein lieber, netter Teamkollege hatte beschlossen ohne Ankündigung an die Box zu fahren. Das hat uns diesen Schlamassel eingebracht. Aber die Jungs haben schnell reagiert, mein Auto heruntergekühlt und seine Reifen herausgetragen", sagte Rosberg.

Mit dem Endergebnis zeigte er sich nicht ganz zufrieden, auch wenn auf Hamiltons Bestzeit nur 24 Tausendstel fehlten. Wichtiger als die Zeitenjagd war an diesem Tag aber ohnehin die neue Abstimmung ohne das FRIC-System. "Es hat sich natürlich anders als sonst angefühlt. Wir mussten uns ein wenig anpassen und neue Dinge ausprobieren, das Auto fühlt sich aber immer noch gut an", so Rosberg.

Umstellung geglückt

"Am Vormittag war ich noch sehr unglücklich, aber wir haben einige Dinge geändert und am Nachmittag lief es. Natürlich ist ein Nachteil, aber wir müssen schauen, dass wir diesen so gut als möglich minimieren. Aber es werden wohl alle damit zu kämpfen haben", ist der WM-Leader überzeugt.

Ob sich an den grundlegenden Kräfteverhältnissen durch das Verbot des Systems etwas geändert hat? "Es hat ein wenig enger ausgesehen, aber man weiß nie, was die anderen am Freitag gemacht haben."

Der Schlüsselfaktor im Falle eines Hitze-GPs ist für Rosberg bereits klar: Die Pirellis. "Der Umgang mit den Reifen wird schwierig, denn der Reifen ist für diese Strecke und unter diesen Bedingungen sehr weich. Und das hat uns zuletzt nicht besonders gelegen, etwa in Österreich", sagte Rosberg.