Ron Dennis ist ein Mann direkter Worte, das musste jüngst auch Jenson Button feststellen. Der McLaren-CEO forderte von seinem Fahrer, sich "mehr anzustrengen", da er mit den bisherigen Saisonleistungen nicht zufrieden ist. Dies führte zu Spekulationen, dass Buttons Tage beim britischen Traditionsteam gezählt sein könnten, schließlich hält sich hartnäckig das Gerücht, Fernando Alonso soll 2015 ein Comeback in Woking feiern.

Button gewann den letzten Grand Prix für McLaren, Foto: Sutton
Button gewann den letzten Grand Prix für McLaren, Foto: Sutton

Eric Boullier, Renndirektor von McLaren, versuchte nun die Wogen zu glätten und aus der seit mehreren Tagen brodelnden Diskussion die Schärfe zu nehmen. "Ron ist traditionell jemand, der immer jeden pusht. Er ist ein großer Wettkämpfer, er liebt es zu gewinnen und will gewinnen", erklärte der Franzose. Was sowohl Button als auch seinen Teamkollegen Kevin Magnussen angeht, sei Boullier mit der Performance seiner Fahrer in diesem Jahr sehr zufrieden, hielt er fest.

Lange Durststrecke

"Man muss sich selbst und jeden anderen in die richtige Richtung pushen, daher war ich nicht wirklich überrascht", nahm Boullier Dennis' Kommentare locker. "Wenn man sich das Originalinterview ansieht, ist es nicht so böse gemeint, aber der Kontext wurde ein wenig verändert", betonte der Franzose.

McLaren wartet seit dem Großen Preis von Brasilien 2012 auf einen Sieg, was für den erfolgsverwöhnten Rennstall eine enorm lange Durstrecke bedeutet. "Fahrer, Angestellte... einfach jeder im Unternehmen hat den positiven Druck, bald wieder zu gewinnen", sagte Boullier, für den das Thema damit abgeschlossen ist. "Das war mein letzter Kommentar dazu."

Obwohl die Saison keineswegs wunschgemäß verläuft, arbeitet McLaren weiterhin mit Hochdruck an neuen Teilen für den MP4-29 und hat den Fokus noch nicht auf 2015 gerichtet. "Das Update-Paket, das eigentlich für Silverstone geplant war, aber schon in Österreich zum Einsatz kam, funktioniert gut, daher bemühen wir uns, jedes Upgrade ein Rennen früher zu bringen", erklärte Boullier. In Deutschland wird das Team daher mit mehr neuen Teilen als ursprünglich geplant aufwarten.