Wenn es nach Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone geht, wird es nach 2016 kein Formel-1-Rennen mehr in Monza geben. "Ich denke nicht, dass wir einen weiteren Vertrag machen werden", erklärte Ecclestone der Gazetta dello Sport. "Der alte war aus kommerzieller Sicht ein Desaster für uns. Daher: nach 2016, bye, bye."

Ecclestone unterstreicht seine Absicht mit dem geringen Zuschauerinteresse in Monza. "Die Besucherzahlen sind in Italien geringer als überall anderes", führte Ecclestone an. Gleichzeitig bestätigte der Brite, dass das Rennen auf jeden Fall bis zur Saison 2016 im Kalender bleiben wird, die Zukunft sei allerdings "nicht gut."

Der Große Preis von Italien fand von 1950 bis heute insgesamt 63 Mal in Monza statt. Lediglich im Jahr 1980 wich der Italien Grand Prix einmal nach Imola aus. Vielleicht ist auch jetzt schon ein potenzieller Nachfolger gefunden. Wie Ferrari-Präsident Luca die Montezemolo bereits mehrfach betonte, würde er den Großen Preis von Italien gerne in Mugello sehen. Ecclestone bestritt aber, bereits mit dem Ferrari-Präsidenten darüber gesprochen oder eine Anfrage erhalten zu haben.

In Monza sind laut Ecclestone weniger Besucher als überall sonst, Foto: Red Bull
In Monza sind laut Ecclestone weniger Besucher als überall sonst, Foto: Red Bull

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Eine Formel 1 ohne Monza? Undenkbar! Welchem Formel-1-Fan geht nicht das Herz auf, wenn er Namen wie die beiden Lesmos, die Variante Ascari oder die Parabolika hört. Beinahe jeder hat irgendeine Verbindung zum Autodromo di Monza und kann es kaum erwarten, wenn die Formel-1-Boliden mit bis zu 340 km/h und möglichst wenig Abtrieb die Geraden herunterheizen. Das Argument, in Monza wären viel weniger Fans als an allen anderen Rennstrecken - wie bitte? Wer denkt beim Großen Preis von Italien nicht sofort an tausende jubelnde Tifosi, die während der Rennen ihre riesigen Ferrari-Fahnen in den Himmel recken und sofort nach Rennende wie verrückt auf die Start/Zielgerade rennen, um ihre Helden auf dem Podest anzufeuern. Dieser Traditionskurs und die enthusiastischen Italiener haben zu 100 Prozent ihren Platz in der Formel 1 verdient und sollten unter keinen Umständen durch irgendein Rennen am Ende der Welt auf der nächsten Retortenstrecke ersetzt werden. (Marion Rott)