Die Informations-Monitore im Media Center liefen am gesamten Wochenende des Österreich Grand Prix heiß. "Disrespecting track limits", flimmerte seit Freitag immer wieder auf den Bildschirmen auf. Der Grund: Kurve 8, die Jochen-Rindt-Kurve. In schöner Regelmäßigkeit überfuhren die Piloten diesem Rechtsknick vor der Start/Ziel-Geraden mit allen vier Rädern - gestrichene Rundenzeiten waren die unschöne Folge. Vor dem Rennstart am Sonntag sind sämtliche Teams von der FIA noch einmal gewarnt worden, dass ihre Fahrer in diesem Abschnitt die Streckenbegrenzungen einhalten sollen.

Wenn ein Fahrer einen anhaltenden Vorteil durch das Übertreten der Begrenzung mit allen vier Rädern erreicht, riskiert er eine Strafe. Hier fahren die Regelhüter eine absolute Null-Toleranz-Politik. "Wenn ein Fahrer ausgangs Kurve 8 die Strecke verlässt und dadurch einen klaren und anhaltenden Vorteil erhält, wird dies den Stewards mitgeteilt", heißt es in einer Mitteilung an die Teams.

Die Fahrer gehen in Turn 8 ans - und auch übers - Limit, Foto: Sutton
Die Fahrer gehen in Turn 8 ans - und auch übers - Limit, Foto: Sutton

Vorteil verboten

Und weiter: "Wir würden beispielsweise nicht von einem Fahrer, der die Strecke am Ausgang der Kurve 8 verlassen hat, erwarten, dass er ein Überholmanöver gegen den Vordermann in Kurve 1 versucht. Weiterhin wird jeder Fahrer, der die Strecke ausgangs Kurve 8 wiederholt verlässt, den Stewards gemeldet." Sollte ein Pilot mit allen vier Rädern neben die Strecke kommen, darf er nur wieder drauf fahren, wenn dies gefahrenlos geschieht und dabei kein Vorteil erlangt wird.

Am Samstag gab es wegen des Übertretens insgesamt 14 Bestrafungen. Erwartungsgemäß waren die Fahrer nicht allzu glücklich mit dieser Lösung. Das Überfahren der Streckenbegrenzungen hat allerdings schon fast Tradition am Red Bull Ring und kommt in einigen anderen Rennserien ebenfalls vor. "Ich mag solche Dinge nicht", sagte Nico Rosberg am Samstagabend. "Im nächsten Jahr sollen sie Gras oder Kunstrasen hinmachen. Das funktioniert normalerweise, das wäre eine gute Lösung."