Felipe Massa ist vielleicht der Pechvogel der Saison: Gleich beim ersten Rennen wurde er nach wenigen Metern von Kamui Kobayashi abgeschossen, in Bahrain kam das Safety-Car genau zur falschen Zeit, dann war der Williams nicht mehr so konkurrenzfähig und als er wieder auf der Höhe war, kam erneut das Pech zurück. Noch vor dem Unfall mit Sergio Perez in Kanada verlor er wertvolle Zeit und Positionen in der Boxengasse.

"Ein Schlagschrauber hat nicht funktioniert", erklärt Massa. "Der Wechsel des Schlagschraubers hat vier Sekunden gekostet. Es war kein menschlicher Fehler, es war ein technischer Defekt." Wieso der Schlagschrauber den Dienst versagte, ist allerdings noch nicht bekannt.

Für Massa steht aber fest, dass ihn der erste Boxenstopp um seine Siegchancen gebracht hat. "Kanada war die Möglichkeit! Ich hatte, wie ich meine, definitiv die Pace, vor Ricciardo zu sein. Hoffentlich gibt es in Zukunft noch Möglichkeiten."

Illusionen macht sich der Vizeweltmeister von 2008 aber nicht. "Unter normalen Umständen ist Mercedes unschlagbar. Aber es gibt diese Möglichkeiten wie in Kanada." Ganz ausschließen möchte er die Chance aber nicht, Mercedes zu schlagen - ohne dass die Silberpfeile ein technischer Defekt ausbremst. "Vielleicht kämpfen sie [Hamilton und Rosberg] sehr hart gegeneinander und dann... Man weiß nie, was dann passiert."

Weniger Downforce als gedacht

Dann gilt es aber auf jeden Fall, erster Verfolger zu sein, um den möglichen Sieg zu erben. Während das für Williams in Kanada und Bahrain zumindest im Bereich des Möglichen war, sah es auf den übrigen Strecken anders aus. In Spielberg ist sich Massa noch nicht so ganz schlüssig. "Zuerst dachte ich, dass man hier viel Downforce braucht, aber dann habe ich mir die Onboard-Aufnahmen angeschaut und habe mir gedacht: Das könnte doch ganz okay für uns sein."

Prinzipiell spricht das Layout für Williams: "Es gibt ein paar Geraden, wir haben einen guten Motor, also könnten wir hier ein gutes Auto haben", gibt sich Massa noch etwas zurückhalten. Die Streckencharakteristik ähnelt jener von Bahrain sehr. Abgesehen vom hohen Reifenverschleiß lag der FW36 dort sehr gut, sowohl bei den Testfahrten, als auch am GP-Wochenende. Bis zum Safety-Car lagen Massa und Bottas auf den Plätzen drei und vier.