Zum dritten Mail in Folge, wie schon bei den beiden letzten Grands Prix in Monaco und Kanada, stattet Pirelli die Teams beim achten Rennen der Saison in Österreich mit den weichen und superweichen Reifen aus. Von den Strecken in Monte Carlo und Montreal unterscheidet sich der Red Bull Ring allerdings deutlich: Nur zwei echte Geraden sowie meist sehr scharfe Kurven sorgen für eine relativ geringe Durchschnittsgeschwindigkeit.

Daher sind die Autos im weitaus höheren Maß auf den mechanischen Grip der Reifen angewiesen, als auf den aerodynamischen Abtrieb. Weil bislang kein Team auf dem neuen Red Bull Ring getestet hat, gleicht das kommenden Wochenende somit für alle Beteiligten einem Schritt ins Ungewisse.

"Ein Rennen auf einem neuen Kurs ist immer besonders aufregend. Keiner hat einen Vorteil, jeder startet mit der gleichen Chance", sagt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery. "Die Teams und Fahrer, die mit der ungewohnten Umgebung am schnellsten zurechtkommen, werden am Ende vorn liegen."

Warten auf das Training

Pirellis Ingenieure nahm genaue Untersuchungen des in Spielberg verlegten Asphalts vor und kamen zu dem Schluss, dass die beiden weichsten im Sortiment vertretenen Mischungen die optimale Wahl für den Großen Preis von Österreich darstellen, weil sie einen Kompromiss zwischen Performance und Grip liefern werden.

Wie an jedem neuen Austragungsort kommt der Arbeit während des Freien Trainings eine besondere Bedeutung zu. "Die Teams werden daher versuchen, in den Sessions am Freitag und Samstag so viel Informationen wie nur möglich zu erhalten, um das Verhalten der Reifen auf der Strecke bei unterschiedlichen Tankfüllungen und mit verschiedenen Setups bewerten zu können", so Hembery. "Dies wird der Schlüssel zu einer aussichtsreichen Rennstrategie sein."

Aufgrund der Simulations-Daten geht Pirelli zunächst von einem Zwei-Stopp-Rennen aus, doch die Witterungsbedingungen sowie die Veränderungen der Strecke im Verlauf des Wochenendes können diese Einschätzung noch beeinflussen. "Erst nach dem freien Training werden wir in der Lage sein, die Verhältnisse hier korrekt zu bewerten", betont Hembery.