Angesichts von stattlichen 77 Punkten Rückstand auf WM-Leader Nico Rosberg kann Sebastian Vettel das Projekt Titelverteidigung wohl bereits nach sechs Saisonrennen abschreiben. Am vergangenen Wochenende erlitt der Heppenheimer in Monaco erneut einen herben Rückschlag, denn nach nur wenigen Runden schied er mit Motorproblemen aus. "Man fühlt sich einfach so hilflos im Auto. Es ist frustrierend, als Hindernis durch die Stadt zu fahren", klagte er anschließend.

Vettel neben seinem Auto: Ein gewohntes Bild, Foto: Red Bull
Vettel neben seinem Auto: Ein gewohntes Bild, Foto: Red Bull

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann sich in die Lage seines erfolgsverwöhnten Schützlings versetzen und versteht Vettels Frust voll und ganz. "Er macht nichts falsch und ist smart genug, um das zu kennen - daher ist er wie jeder Sportsmann frustriert, wenn die Dinge falsch laufen", sagte der Brite. "Mit etwas Zeit zum Durchatmen und reflektieren wird er darüber hinwegkommen", ist Horner überzeugt. "Es ist seine Natur, niemals aufzugeben, den Kopf unten zu behalten und härter weiterzuarbeiten."

Die Karawane zieht weiter

Dass Vettel trotz seiner Misere momentan nicht unbedingt im medialen Fokus steht, ist dem Stallkrieg bei Mercedes zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton geschuldet. Horner ist nach der jahrelangen Rivalität zwischen dem Heppenheimer und Mark Webber durchaus erleichtert, dass sein Team ein wenig aus der Schusslinie geraten ist.

"Das ist Teil des Sports", betonte er. "Jedes Team geht mit seinen Problemen um, wie sie es für am besten erachten und ich nehme an, Mercedes geht damit so um, wie sie es wollten", meinte er mit Blickrichtung auf die Silberpfeile. "Es liegt in der Natur des Sports, dass das Wort 'Teamkollege' ein wenig ein Irrtum ist, wenn man zwei konkurrenzfähige Sportmänner hat, die sich duellieren."