Wer in Barcelona stark aufgestellt ist, mit dem muss auch im weiteren Saisonverlauf gerechnet werden, lautet eine simple Faustregel in der Formel 1. Zum einen ist der Circuit de Catalunya äußerst anspruchsvoll und zum anderen bringen die Teams zum Europa-Auftakt große Update-Pakete, die als richtungsweisend gelten. Wer also in Spanien an der Spitze steht, darf den weiteren Grands Prix des Jahres relativ beruhigt entgegenblicken.

Angesichts der bisherigen Dominanz wäre alles andere als ein weiterer Sieg von Mercedes eine große Überraschung, allerdings glaubt Sergio Perez, dass die Silberpfeile in absehbarer Zeit von der Spitze der Formel 1 gestoßen werden könnten. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass die Saison lange ist und vier Rennen nichts sind", erklärte der Force-India-Pilot. "Sie sind ein gutes Stück voraus und ich glaube, sie haben einen Abstand zu allen anderen, aber ich denke, Ferrari und Red Bull werden die Lücke bald schließen", blickte der Mexikaner auf Mercedes.

"Ich glaube, dass Red Bull das beste Auto hat - meiner Meinung nach haben sie den besten Wagen im Feld", bekräftigte der Südamerikaner. "Mercedes wird die gesamte Saison über sehr stark und das Team sein, das es zu schlagen gilt, aber es kann Überraschungen geben." Aktuell rangieren die Silberpfeile überlegen an der Spitze der Konstrukteurs-Wertung und haben knapp drei Mal so viele Punkte wie der erste Verfolger Red Bull auf dem Konto.

Anders sieht Felipe Massa die Sache. "Meiner Erfahrung nach ist es so, dass es vom ersten bis zum letzten Rennen deutlichere Verbesserungen geben wird als in der Vergangenheit - vielleicht 1,5 Sekunden -, aber das wird auch nicht genug sein, um Mercedes einzuholen, denn Mercedes wird sich auch verbessern", erklärte der Williams-Pilot. "Auch wenn sie sich nur um eine halbe Sekunde verbessern, haben sie ein Auto, mit dem sie das letzte Rennen gewinnen können." Allerdings könne Red Bull in Monaco, wo die Motorleistung nicht so wichtig ist, durchaus gewinnen, hielt Massa fest.

Fragezeichen hinter McLaren

Was sein eigenes Team betrifft, ist Perez zwar optimistisch, hat jedoch auch die anderen Mercedes-befeuerten Rennställe auf der Rechnung. "Ich denke, wir sind nicht weit weg von Williams, aber McLaren hat, aus welchen Gründen auch immer, nach dem ersten Rennen zu kämpfen - warum ist mir nicht ganz klar", erklärte er. "Sie sahen im ersten Rennen sehr konkurrenzfähig aus, aber momentan sind sie es nicht", fuhr Perez fort. Nachsatz: "Wir wissen, dass sie ein gutes Team sind - hoffentlich kommen sie also nicht zurück."