Gradmesser Barcelona heißt es am kommenden Wochenende beim Großen Preis von Spanien für Red Bull. Über die ersten Rennen hinweg zeigten sich Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo immer wieder optimistisch, dass der RB10 bis zum Europaauftakt endlich einen großen Sprung nach vorne machen würde. Bisher zeigte sich die Strecke nicht gerade gnädig mit Vettel, denn der Heppenheimer gewann den Grand Prix lediglich ein Mal.

Im Qualifying lief es ebenfalls nie richtig rund, doch das muss sich 2014 ändern. "Es gibt kaum Überholmöglichkeiten, daher wird eine gute Startposition entscheidend werden", erinnerte Vettel nochmals. Der vierfache Weltmeister sieht zwar durch die langen, schnellen Kurven vor allem Autos mit effizienter Aerodynamik im Vorteil, macht sich aber große Sorgen um die Reifen. "Genau durch diese sehr schnellen Kurven ist der Kurs sehr herausfordernd für die Reifen, was eine Menge Boxenstopps erwarten lässt."

Für Ricciardo steht in Barcelona sein erster Auftritt als Red-Bull-Pilot in Europa auf dem Programm und der Australier will wie bei den Übersee-Rennen überzeugen. Dabei setzt er vor allem auf Konzentration und das richtige Setup - kein einfaches Unterfangen. "Es ist immer ein Kompromiss, da du recht geringen Anpressdruck auf der langen Start/Zielgeraden benötigst, aber das beeinträchtigt den Rest deiner Runde und macht das Auto schwer kontrollierbar", analysierte Ricciardo. "Es ist nicht einfach, die richtige Balance zu finden."

Red Bull: Barcelona Bilanz

Red Bull in Barcelona: Für das Weltmeisterteam stehen in Barcelona zwei Siege zu Buche, die von Mark Webber (2010) respektive Sebastian Vettel (2011) erzielt wurden. Hinzukommen zwei dritte Plätze aus den Saisons 2009 und 2010. In den letzten Jahren konnte Red Bull auf dem Circuit de Catalunya mit Konstanz überzeugen: letztmalig sah ein Pilot des britisch-österreichischen Rennstalls 2007 nicht die Zielflagge.

Daniel Ricciardo setzt auf die perfekte Mischung, Foto: Red Bull
Daniel Ricciardo setzt auf die perfekte Mischung, Foto: Red Bull

Sebastian Vettel in Barcelona: Angesichts der Platzierungen dürfte der Circuit de Catalunya weder zu den Lieblings- noch zu den Hassstrecken des Heppenheimers gehören. Einmal, nämlich 2011, konnte er den Grand Prix gewinnen, die restlichen Platzierungen lesen sich für Vettel-Maßstäbe fast mittelmäßig. 2010 konnte er mit Rang drei eine weitere Podestplatzierung einfahren, 2012 wurde er nur Sechster und in der Vorsaison Vierter. In seinem ersten Jahr schied Vettel nach einer Kollision aus, im ersten Red-Bull-Jahr, 2009, wurde er Vierter. Auffällig: Für Vettel reichte es in Barcelona noch nie zur Pole Position.

Daniel Ricciardo in Barcelona: Der Australier sammelte 2011 seine ersten Erfahrungen im Formel-1-Boliden in Barcelona, als er für Toro Rosso am Freien Training teilnahm. Im Jahr darauf saß Ricciardo als Einsatzpilot im Cockpit und wurde 13., in der Vorsaison nahm er als Zehnter erstmals Zählbares mit.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Der RB10 hat sich über die letzten Rennwochenenden enorm verbessert und war vor allem im nassen Qualifying von Shanghai wieder voll bei der Musik - die Betonung liegt auf nassen Bedingungen. Tatsächlich ist ein Duell mit Ferrari und eventuell Force India denkbar, der zweite Sieg von Sebastian Vettel wird in Barcelona 2014 aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden. Die Konkurrenz von Mercedes scheint auch auf dem Circuit de Catalunya noch in unerreichbarer Ferne zu sein. Ein Podestplatz ist aber durchaus möglich. (Marion Rott)