Kann man Shanghai unter knapp daneben ist auch vorbei zusammenfassen?
Federico Gastaldi: Ja, wir fuhren in den Top-10 und es gab einige erste Anzeichen der Besserung, die über das letzte Rennwochenende offensichtlich wurden. Aber letztlich haben wir nicht die Punkte geholt, die wir wollten. Romains Getriebeproblem war etwas sehr seltenes und wir haben es schnell identifiziert und präventive Maßnahmen ergriffen. Gleichzeitig arbeiten wir hart daran, dass Pastor das Auto bekommt, das er haben möchte.

Wie schwer war es, sich insgesamt, aber auch im Vergleich zu den anderen zu verbessern?
Federico Gastaldi: Es ist wahr, dass es in der Formel 1 immer ein bewegliches Ziel gibt. Nur Verbesserungen im eigenen Auto über die Saison zu finden, ist nicht genug. Du musst größere Verbesserungen als deine Konkurrenten finden. Wir haben im Verhältnis zum Jahresbeginn sicherlich sowohl insgesamt, als auch im Vergleich zur Konkurrenz gewaltige Fortschritte gemacht. Definitiv hatten wir auch am meisten aufzuholen, aber es sieht so aus, als befänden wir uns immer noch im Aufwärtstrend.

In China war ein erster Aufwärtstrend zu erkennen, Foto: Sutton
In China war ein erster Aufwärtstrend zu erkennen, Foto: Sutton

Wie zufriedenstellend war es, die Verbesserungen zu sehen?
Federico Gastaldi: Wir werden nicht zufrieden sein, solange wir nicht ganz oben auf dem Podest stehen. Wir sind alle Racer und genau das wollen wir alle. Selbst dann werden nicht alle zufrieden sein, da du immer nur eine Person auf diesem obersten Treppchen haben kannst. Sicherlich ist es immer positiv, Verbesserungen zu sehen und unsere Perspektive ist gut, Betrachtet man, wie sich unsere Pace - besonders die Rennpace - im Vergleich zu unseren Konkurrenten verbessert hat, kann sich das sehen lassen.

Ist die Versuchung da, bereits jetzt den Fokus auf das kommende Jahr zu legen?
Federico Gastaldi: Es ist immer noch ein früher Zeitpunkt und wir sind entschlossen, 2014 gute Ergebnisse zu erzielen. Natürlich haben wir selbst letztes Jahr schon begonnen, auf das 2015er Auto zu schauen und wir blicken immer weit Voraus. Im Moment deutet aber alles darauf hin, dass der E22 ein großartiges Auto ist, das herauskommen möchte. Wir machen Druck, um Fortschritte und Entwicklung zu erreichen, damit es jeder sehen kann.

Ist es gut für das Team, dass nun Rennen in Europa anstehen?
Federico Gastaldi: Aus logistischer Sicht ist es klarerweise einfacher und man vermisst sicher auch nicht die Langsteckenflüge. Für mich ist Barcelona ein fantastischer Ort - leider haben wir die Vorsaisontests in Barcelona in diesem Jahr ja verpasst. Spanisch ist meine Muttersprache und ich habe viele Jahre in Spanien gelebt, daher kann man sicher sagen, dass ich persönlich ein Fan bin. Die Formel 1 wird in Barcelona immer toll unterstützt, aber es ist sicherlich immer eines der stressigeren Events im Verlauf der Saison.

Wie gefällt ihnen die neue Rolle, die sie nun seit vier Rennen ausüben?
Federico Gastaldi: Ich bin von der vielen Unterstützung, die ich seit meiner Ernennung zum stellvertretenden Teamchef aus der ganzen Formel-1-Gemeinschaft erhalten habe, wirklich beeindruckt. Sicherlich war es auch sehr stressig - ohne Frage. Die Aufgabe ist gut und Lotus ist ein fantastisches arbeitendes Team - was ich natürlich immer wusste. Es ist eine herausfordernde Zeit für alle Teams und den gesamten Sport, aber wir machen weiterhin Druck.