Es war der bislang spektakulärste Crash in der noch jungen Karriere von Esteban Gutierrez. In Runde 41 lenkte der Mexikaner seinen Sauber durch die erste Kurve, als Pastor Maldonado das Auto mit der Nase seines Lotus aufgabelte, überschlug und Gutierrez in seinem Boliden nach seinem Salto in der Auslaufzone wieder auf dem Unterboden aufkam.

Sekundenlang blieb er in seinem Auto sitzen - wohl noch etwas benommen von dem Unfall, der ihn aus heiterem Himmel erwischt hatte. "Ich war total überrascht, dass Pastor, der gerade aus der Box kam, überhaupt versucht hat, mich anzugreifen", sagte Gutierrez.

Gutierrez: Ich war klar vorne

"Ich war klar vorne, lenkte in die Kurve ein, spürte dann plötzlich einen Schlag und überschlug mich. Ich konnte da überhaupt nichts machen", schilderte er den Unfallhergang. Maldonado hingegen war sich keiner Schuld bewusst und stritt die Schuld für den Crash vehement ab.

"Wir müssen uns noch einmal genau ansehen, was passiert ist, aber Esteban war ein wenig abseits der Ideallinie, als er durch Turn 1 fuhr - vielleicht hatte er den Bremspunkt versäumt", suchte der Venezolaner nach Ausflüchten.

"Ich war bereits in der Kurve und konnte nirgends mehr hin. Das ist schwierig zu verstehen, aber ich kam gerade aus der Box und hatte kalte Reifen. Ich denke, die ganze Sache lief etwas unglücklich", sagte Maldonado.

Maldonado fasst Strafe aus

Das Unschuldslamm nahm dem Lotus-Piloten in der Rennleitung allerdings niemand ab. Schon während des Rennens wurde er mit einer zehnsekündigen Stop-and-Go-Strafe belegt. Nach dem Rennen gab es obendrein noch die Strafpunkte für das Sündenregister und eine Rückversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung in China in zwei Wochen.

Das Wichtigste an diesem Tag war aber, dass Gutierrez unverletzt blieb, wie eine Untersuchung rund zwei Stunden nach dem Crash bestätigte. "Sämtliche Untersuchungen sind abgeschlossen, und ich konnte das Krankenhaus verlassen", sagte der Sauber-Pilot nach dem spektakulärsten Crash seiner F1-Karriere.