Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg: Das Duell um den Sieg beim Nachtrennen in Bahrain entwickelte sich zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten zu einem Krimi der Extraklasse. Nach unzähligen Zweikämpfen am absoluten Limit, kurzzeitigen Führungswechseln und Spannung durch unterschiedliche Strategien zog Rosberg schließlich um eine Sekunde den Kürzeren.

"Ich mag es wirklich nicht, Zweiter zu werden. Das ist echt nicht mein Ding", zeigte sich Rosberg nach der knappen Niederlage enttäuscht. "Der Zweite ist nun einmal der erste Verlierer und ich hatte das Gefühl, dass ich eigentlich der Schnellere war." Dennoch fand er auch positive Aspekte nach dem Spektakel in der Wüste: "Heute war das Rennen einfach megaspannend, nicht nur im Cockpit, sondern auch für die Fans. Das ist die kleine positive Seite, dass es ein riesiges Duell war."

Rosberg als fairer Verlierer

Durch die nächsten 18 Zähler behält Rosberg mit nun 61:50 Punkten weiterhin die WM-Führung vor dem Mercedes-Teamkollegen. Diesen lobt er nach dessen zweiten Sieg in Folge in den höchsten Tönen. "Ich bin klar enttäuscht, denn ich hatte das Gefühl, schneller gewesen zu sein. Dass er vorne geblieben ist, zeigt jedoch, was für einen fantastischen Job Lewis gemacht hat. Er hat super verteidigt und war einfach ein kleines Bisschen besser heute."

Nach der Siegerehrung zeigte Rosberg dann auch gute Miene zum 'bösen Spiel': "Das Rennen war der absolute Wahnsinn, und hier zu sein hat riesig Spaß gemacht. Nur Zweiter zu sein ist natürlich schade. Dieses Rennen werde ich aber sicher als eines der spektakulärsten meiner Karriere in Erinnerung behalten." Vor allem für die Fans, die trotz vieler Unkenrufe gegen die neue Turbo-Königsklasse nun einen Leckerbissen im Motorsport geboten bekamen, freute sich Rosberg dann doch ein wenig:

"Ich hoffe doch sehr, dass die Fans an der Strecke und auch vor den Fernsehern daheim von der Show begeistert waren, die wir hier geboten haben. Es war auch für mich ein fast perfektes Rennen, aber nächstes Mal will ich natürlich wieder gewinnen." Persönlich zieht er aus der knappen Niederlage nicht nur weitere Motivation für die kommenden Aufgaben, sondern aufgrund des monumentalen Zweikampfes an der Spitze auch etwas persönliche Befriedigung. "Das war ein Riesen-Fight heute, und für solche Duelle mache ich Rennsport."

Auch in Zukunft hofft Rosberg auf Rennen dieser Art, selbstverständlich mit anderem Ausgang. "Hinter Lewis ins Ziel zu kommen nervt mich natürlich. Ich muss alles daran setzen, den Spieß wieder umzudrehen. Hoffentlich bekommen wir noch mehr Duelle dieser Art, nur mit mir vorne". Im Moment der Niederlage richtet Rosberg seinen Blick dann doch wieder auf den engen WM-Kampf und schickt eine Kampfansage an den Teamkollegen. "Ich werde schon bald wieder ganz oben stehen und das werde ich sicherstellen."