Felipe Nasr verlebte einen stressigen Freitag in Bahrain. Der Williams-Reservepilot absolvierte zunächst das GP2-Training für Carlin und stieg kurz darauf in den Formel-1-Boliden, um anstelle von Valtteri Bottas am Training der Königsklasse teilzunehmen. Der Brasilianer konnte zwar nur 14 Runden drehen, weil die Streckenbedingungen nicht optimal waren und Williams daher davon absah, in der Hitze der Wüste allzu viele Kilometer abzuspulen, freute sich aber dennoch über seinen Einsatz.

Erst startete Nasr im GP2-Training..., Foto: GP2 Series
Erst startete Nasr im GP2-Training..., Foto: GP2 Series

"Ich habe es sehr genossen von der GP2 in die Formel 1 zu wechseln", sagte der 21-Jährige. "Der erste Run diente dazu, mich an den Formel-1-Wagen zu gewöhnen. Im zweiten Run konnte ich dann einige Runden fahren, aber ich hoffe, beim nächsten Mal werden es noch mehr sein." Schlussendlich belegte Nasr den 13. Platz und wies auf den erfahrenen Williams-Stammpiloten Felipe Massa rund eine halbe Sekunde Rückstand auf.

Der Brasilianer saß für Williams schon im Rahmen der Wintertestfahrten in Bahrain im Cockpit und kannte die Strecke daher bestens. "Sie haben mit dem Auto einen Schritt nach vorne gemacht", stellte er fest. Allerdings seien die Streckenverhältnisse im Februar noch deutlich besser als am Freitag gewesen und hätten mehr Grip geboten, weshalb es nicht ganz einfach sei, einen Vergleich zu ziehen.

Effizientere Formel 1

...dann wechselte er ins F1-Cockpit, Foto: Sutton
...dann wechselte er ins F1-Cockpit, Foto: Sutton

Zwischen Nasrs Zeit im Formel-1-Boliden und jener im GP2-Wagen lagen gerade einmal 2,7 Sekunden, was jedoch nicht den tatsächlichen Unterschied zwischen den beiden Rennserien widerspiegle. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Teams im ersten Freien Training nicht leicht gefahren sind, während man in der GP2 schon für das Qualifying übt", erklärte er.

Trotzdem, so gab Nasr zu Protokoll, sei die Differenz zwischen der GP2 und der Königsklasse des Motorsports nicht mehr so groß, wie sie noch vor einigen Jahren war. "Es ist zwar kein enormer Schritt mehr, aber es ist noch immer ein Formel-1-Auto und man spürt schon den Unterschied", betonte er. Allerdings stelle die GP2 auch eine gute Vorbereitung dar, sodass man wisse, was einen in der Formel 1 erwartet.

Aber worin besteht nur konkret die Unterschiedlichkeit zwischen der Formel 1 und der GP2? Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com führte Nasr aus: "Die Bremsen sind in der Formel 1 viel effizienter. Der Speed und das Drehmoment sind gegenüber der GP2 enorm." Conclusio: "Das ganze Auto ist effizienter."