Mercedes
Mercedes kommt nach dem ersten Doppelsieg der modernen Ära mit stolzgeschwellter Brust nach Bahrain. Bislang konnte den Silberpfeilen noch niemand das Wasser reichen. Toto Wolff mahnte aber bereits in Malaysia: "Wir dürfen nicht selbstgefällig werden. Uns ist allen bewusst, dass in diesem Sport Stillstand Rückschritt bedeutet. Deshalb werden wir alles geben, um uns schon beim nächsten Rennen in Bahrain weiter zu steigern." Nico Rosberg pflichtete seinem Chef bei: "Noch haben wir einen Vorteil, den wir ausnützen müssen."
McLaren
Die Ambitionen von McLaren erhielten nach dem tollen Auftakt in Melbourne zuletzt in Sepang einen Dämpfer. Man brachte zwar erneut beide Autos in die in die Punkte, hatte allerdings keine Chance auf das Podium. "Die Hitze und die hohen Geschwindigkeiten haben uns hier (in Malaysia) sicher nicht in die Karten gespielt", erklärte Button. Zumindest die Hitze dürfte in Bahrain nicht ganz so brütend sein, da in den Abendstunden gefahren wird. Das Topspeed-Problem wird sich aber auch auf dem Wüstenkurs auswirken. Die längste der vier Geraden ist mit 1.09 Kilometer um über hundert Meter länger als Start/Ziel in Sepang.
Ferrari
Bei der Scuderia ist nach zwei Rennen ohne Podium schon ein wenig Feuer am Dach. Fernando Alonso, der zweimal auf Rang vier landete, stellte nach Malaysia klar: "Wir wollen Rennen gewinnen, aber wir sind leider nicht in dieser Situation." Stefano Domenicali nimmt nun alle Abteilungen in die Pflicht: "Ich habe meine Ingenieure dazu aufgefordert, Pläne zu entwickeln, damit wir den Abstand schließen." Während Mercedes außer Reichweite liegt, spricht Ferrari von einem nur geringen Rückstand auf Red Bull. Diese Aussage muss die Scuderia in Bahrain durch Leistung untermauern.
Williams
Bei Williams ist nach den Funksprüchen in Malaysia Unruhe im Team. Die Missachtung einer Stallorder rechtfertigte Felipe Massa folgendermaßen: "Was ich tat, war meiner Meinung nach richtig. Ich war schon ein bisschen sauer, aber ich bin nicht enttäuscht." Chefingenieur Rod Nelson war um Deeskalation bemüht: "Das war keine Teamorder, sondern eine strategische Entscheidung basierend auf der Performance der beiden Autos." Auch in Bahrain rechnet sich Williams mit beiden Autos gute Chancen auf Punkte aus. Ob man vielleicht auch um das Podium kämpfen kann? Immerhin holte Felipe Massa bei den Testfahrten im Februar auf dem Wüstenkurs absolute Bestzeit.
Force India
Den Vorteil des zuverlässigen Mercedes-Motors im Heck spielt Force India bislang gut aus. Nico Hülkenberg fuhr zweimal in die Top-6 und ist in der WM zweitbester Deutscher. Durch eine Zweistopp-Strategie für Hülkenberg bewies der Kommandostand zuletzt in Malaysia Mut. Im Aufrüstungsrennen haben die Inder wohl keine Chance, aber bis Europa dürfte der Höhenflug weitergehen. Einziger Schatten auf der weisen Weste der Inder war das Hydraulikproblem, das in Sepang Sergio Perez kurz vor Rennstart ausbremste.
Red Bull
So schlecht wie Viele vor Saisonstart gedacht hatten, ist Red Bull bei weitem nicht. So viel steht nach den ersten beiden Rennen fest. Hinter Mercedes dürfte der austro-britische Rennstall sogar das zweitschnellste Team sein. "Wenn man nur das Chassis hernimmt, dann sind wir an der Spitze", ist Motorsportchef Helmut Marko überzeugt. Nach wie vor machen aber die Power-Unit von Renault und das Fuel-Flow-Meter Probleme. In Bahrain kommen zwei Faktoren erschwerend für Red Bull hinzu: Aufgrund der schwachen Tests in Bahrain verfügt das Team über weit weniger Daten als die Konkurrenz. Zudem muss Daniel Ricciardo eine Grid-Strafe von zehn Plätzen abbüßen.
Toro Rosso
Daniil Kvyat und Jean-Eric Vergne stellten in Sepang das Top-10-Potenzial des Toro Rosso unter Beweis. Rookie Kvyat trifft in Bahrain erstmals auf eine Strecke, die er bereits kennt. "Es wird interessant sein, dort auf die Strecke zu gehen, wo wir das Auto tatsächlich getestet haben", freut sich der Russe auf das Rennwochenende. Mit 75 Prozent weist das italienische Team nach zwei Rennen die höchste Zielankunftsquote aller Renault-Mannschaften auf.
Sauber
Sauber steht noch ohne WM-Punkte da und verlor zuletzt in Malaysia beide Autos vorzeitig. Technisch ist man noch nicht da, wo man sein will. "Wir wissen, dass wir vor allem beim Gewicht ein Problem haben, das wir lösen müssen. Wir werden Schritt für Schritt in diese Richtung arbeiten und hoffen, dass wir für Barcelona einen großen Schritt machen können", verriet Monisha Kaltenborn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Für Bahrain ist aufgrund des kurzen Zeitabstands noch nicht mit einer massiven Verbesserung zu rechnen.
Lotus
Die Standfestigkeit steigt bei Lotus allmählich, denn immerhin brachte man in Malaysia mit Romain Grosjean ein erstes Auto ins Ziel. Selbst an WM-Punkten schrammte Lotus aufgrund der vielen Aus- und Zwischenfälle nur knapp vorbei. Unter normalen Rennumständen dürfen die Briten aber nicht von den Top-10 träumen. Wie für Red Bull gilt auch für Lotus in Bahrain: Aufgrund der geringen Kilometeranzahl bei den Tests besteht ein Daten-Defizit.
Caterham
Der Doppel-Null folgte in Sepang ein doppelter Zieleinlauf. Dafür musste man gegen Marussia im Qualifying eine Niederlage einstecken. Generell gilt für Caterham aber: Business as usual mit ein paar Power-Unit-Problemen zum Drüberstreuen. Wunderdinge wie ein Punkteresultat sind Caterham in Bahrain nicht zuzutrauen.
Marussia
Der erhoffte Anschluss an den Rest des Feldes blieb dem russisch-britischen Rennstall bislang verwehrt. Mehr als zwei letzte Plätze durch Max Chilton waren bislang noch nicht drin, weil Jules Bianchi beide Male die Zielflagge nicht sah. "Wir werden versuchen, uns in Bahrain zu verbessern", gelobte Teamchef John Booth nach dem Rennen in Malaysia.
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