Zurzeit wird über nichts mehr geredet als über Fuel Flow Meter. Niemand scheint da durchzublicken, nicht einmal die Teams. Was sagst du zu der ganzen Problematik?
Christian Danner: Diese Fuel Flow Problematik ist nur deshalb so schwer zu verstehen, weil die Leute nicht wissen, was das ist. Wie soll der Fan da draußen auch verstehen wie man mit Ultraschall eine Benzindurchflussmenge bei verschiedenen Temperaturen, Drucken etc. misst? Diese Abstraktheit dieses Fuel Flow Meters ist der Grund für all die Diskussionen. Aber feststeht, dass das jetzt kein akademisches Ding ist, dass dazu da ist, um die Teams zu ärgern. Das muss man den Fans da draußen klar legen, die jetzt Red Bull für die Armen halten.
Kannst du versuchen, das System zu erklären?
Christian Danner: Ich ziehe dazu gern das Beispiel einer Waage heran. Da steht man am Morgen auf der Waage und die zeigt 88 kg an. Dann geht man am Nachmittag ins Fitnesscenter und steigt dort auf die Waage, die dann 86 kg anzeigt. Welche Waage stimmt? Das wissen wir nicht. In der Formel 1 ist das nicht der Fall. Wenn die Teams sagen, dass Auto ist 690 kg schwer, dann kann man annehmen, dass das wahre Gewicht darunter liegt. Wenn aber die FIA sagt, das Auto hat 695 kg, dann ist das die Zahl, die stimmt.
Entscheidend ist: wenn die FIA sagt, so ist es, dann ist es so. Als Team kannst du nicht hergehen und sagen, das ist völlig falsch. Das ist als würdest du mit deinem Auto mit 100km/h durch die Ortschaft fahren und wenn dich die Polizei wegen überhöhter Geschwindigkeit aufhält, behaupten: 'Stimmt nicht, bei mir hat der Tacho eine andere Geschwindigkeit angezeigt.' Wer bekommt in diesem Fall am Ende Recht? Die Polizei!
Die aktuelle Kritik an dem Konzept ist also nicht zulässig?
Christian Danner: Das Fuel Flow Meter hat seinen Sinn und zwar den, exzessive Leistungsentfaltung zu vermeiden. Denn mehr Sprit bedeutet mehr Leistung und bei einem Turbomotor noch einmal eine Schippe Leistung mehr. Und der Sinn des Fuel Flow Meters ist es, diese Leistung nach oben hin nicht wegfließen zu lassen.
Wird Red Bull mit der Berufung durchkommen?
Christian Danner: Das weiß ich nicht. Aber wenn du eine Sporthoheit anerkennst, dann musst du dich auch damit auseinandersetzen. Und wenn diese Behörde sagt, du bist zu leicht, zu schwer oder du verbrauchst zu viel Sprit, dann ist das so.
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