Lewis Hamilton wird in Malaysia erneut mit dem Motor starten, der für ihn in Australien das frühe Aus brachte. Das verriet der Weltmeister vor dem Auftakt. "Mir wurde gesagt, dass wir mit dem Motor starten werden, den wir im letzten Rennen hatten", erklärte der Brite. "Aber ob ich das gesamte Rennwochenende mit ihm bestreiten werde, weiß ich nicht."

Damit spielt Hamilton darauf an, dass in den Freien Trainings einige Runden geplant sind, in denen Mercedes prüfen möchte, ob das Problem wirklich gelöst ist. Sollte es nach wie vor Schwierigkeiten geben, muss der Mercedes-Pilot auf eine der verbleibenden Power Units ausweichen. Durchaus ein Problem, schließlich stehen 2014 nur noch fünf straffrei zur Verfügung.

Sieg fest im Visier

Nach seinem bitteren Aus in Melbourne reiste Hamilton mit einer Extraportion Motivation nach Sepang. 2013 erzielte er an diesem Ort - nicht ohne Teamorder-Diskussionen - seinen ersten Podestplatz für Mercedes. "Ich hatte hier ein paar gute Ergebnisse, aber gewinnen konnte ich noch nie", sagte der Brite und machte damit gleich das Ziel für das Wochenende deutlich. Der Weltmeister von 2008 ist der einzige noch aktive Champion, der in Malaysia bisher sieglos blieb. "Der Anspruch ist jedes Mal der Sieg, aber dieses Jahr habe ich vielleicht das beste Auto, um das zu erreichen. Ich hoffe, wir haben die Chance, daraus Kapital zu schlagen."

2013 folgte nach dem Podestplatz zunächst die Aussprache mit Teamkollege Nico Rosberg, Foto: Sutton
2013 folgte nach dem Podestplatz zunächst die Aussprache mit Teamkollege Nico Rosberg, Foto: Sutton

Noch mehr als bereits in Melbourne wird in Malaysia die Zuverlässigkeit ein Thema. Mit großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit kämpft nicht nur der Mensch, sondern allem voran die Maschine. "Die Zuverlässigkeit wird an diesem Wochenende nun wirklich auf die Probe gestellt", warnte der Brite. "Es ist so heiß und der Motor wird am absoluten Limit sein."

In Australien siegte Teamkollege Nico Rosberg mit mehr als 26 Sekunden Vorsprung überlegen. Für Hamilton ein beeindruckender Abstand, trotzdem warnt er vehement davor, sich zurückzulehnen und die Gegner zu unterschätzen. Schließlich hätte Sebastian Vettel im Vorjahr in Malaysia gewonnen; in Melbourne fehlten ihm damals noch über 20 Sekunden auf den Sieger Kimi Räikkönen. "Ich weiß nicht, wie groß der Vorteil sein wird, aber ich bin sicher, dass einige an diesem Wochenende Verbesserungen erzielen werden - es wird also vielleicht enger", warnte Hamilton und zog die Lacher der Journalisten auf seine Seite, als er auf McLaren anspielte. "Ich habe gelesen, dass McLaren eine halbe Sekunde schneller als beim letzten Mal sein will."

Vorsicht vor der Konkurrenz

Für Hamilton zählt nun in den kommenden Rennen, so viel Kapital wie nur möglich aus der Form des F1 W05 zu schlagen. Der Druck der anderen Teams ist für Hamilton deutlich zu spüren und der Brite ist vom Angriff der Konkurrenz überzeugt. "Ich bin sicher, dass die Renaults und Ferraris über das Jahr an Pace zulegen werden, daher müssen wir sicherstellen, dass wir momentan so viel wie möglich herausschlagen."

Zunächst gilt es aber für Hamilton selbst aufzuholen. Aktuell fehlen im 25 Punkte auf Teamkollege und WM-Leader Rosberg. Allerdings bleibt der Brite gelassen, schließlich stünden noch 18 Rennen auf dem Programm und nur eines davon würde nicht alles ändern. Zudem gefällt sich Hamilton in seiner neuen Rolle. "Ich für meinen Teil, mag das Jagen gerne, also vielleicht hat mir das sogar einen Gefallen getan", lachte der Brite.