Als die doppelten Punkte für das Final-Rennen in Abu Dhabi beschlossen wurden, war die Empörung groß. Die meisten Fahrer und Verantwortlichen kritisierten die neue Regelung scharf, oder zeigten sich zumindest mehr als skeptisch. Diesen Meinungen schließt sich nun auch Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey an, der sich nicht als Fan des neuen Systems zeigte. "Es ist schade, dass beim Versuch, die Weltmeisterschaftsentscheidung bis zum allerletzten Rennen offen zu halten, ein so künstlicher Weg eingeschlagen wird", sagte Newey zu Autosport.

Sein Team Red Bull war nach vier Weltmeisterschaftstiteln von Sebastian Vettel, der sich 2013 bereits fünf Rennen vor Saisonende zum Champion krönte, der Auslöser für diese Regeländerung. Newey allerdings ist besorgt, dass dieser Versuch der Spannungssteigerung eher die Formel 1 minderwertiger macht.

Der Brite zog sogar Parallelen zur Wrestling, das über die Jahre immer mehr Show und immer weniger Sport wurde. "Für mich scheint es sehr künstlich, dass der dritte Platz [in Abu Dhabi] nun wertvoller als der erste Platz in Monaco oder bei einem anderen Rennen sein soll", kritisierte Newey. Tatsächlich erhält der Dritte des finalen Rennens 2014 30 Punkte und damit fünf Zähler mehr als die Sieger der anderen Grands Prix.

Trotz aller Kritik sieht der Brite aber eine Zukunft für das neue System. Seiner Meinung nach wird es 2014 - ungeachtet des Widerwillens einiger Fahrer und Verantwortlicher - keine Änderung mehr geben. Danach entscheide schlicht und einfach das Publikum über seine Einschaltquoten in Abu Dhabi. "Wenn natürlich die Zuschauerzahlen viel höher sind und die Leute nicht aus Protest abschalten, dann wird es als Erfolg erachtet und weitergeführt", prognostiziert der Stardesigner.