Zwölf Jahre lang arbeitete Xevi Pujolar - mit einjähriger Unterbrechung bei HRT - bei Williams. Am Ende der Saison 2013 verabschiedete sich der Spanier vom britischen Traditionsrennstall und heuerte bei Toro Rosso an. In seiner Zeit bei Williams hat Pujolar vieles erlebt: Siege und Vizeweltmeistertitel genauso wie dramatische Abstürze auf den neunten Konstrukteursrang.

Nach dem BMW-Ausstieg ging es weiter bergab, Foto: xpb.cc
Nach dem BMW-Ausstieg ging es weiter bergab, Foto: xpb.cc

Seit 2003 hat es Williams nicht mehr geschafft, sich unter die Top-3 der Konstrukteure zu schieben. Seit dem werksseitigen Ausstieg von BMW sind die Briten in er Abwärtsspirale gefangen. Während Adam Parr einst den Ausstieg der Bayern und damit kostenlose Motoren und den gleichzeitigen Wegfall des damaligen Hauptsponsors HP für den negativen Trend verantwortlich machte, hat Xevi Pujolar einen weiteren Ansatz.

Der Leitende Renningenieur sieht bei Williams auch ein Problem auf menschlicher Ebene. Nicht, dass es intern zu Differenzen käme, das Problem sei anderer Natur, wie er der spanischen Zeitung El Confidencial verriet: "Es ist kompliziert. Das Team ist gut, aber hat im Laufe der Jahre an Boden verloren, denn die Dinge sind unterschiedlich organisiert und man muss akzeptieren, dass sich die Zeiten ändern und anderweitige Maßnahmen treffen."

"Und man muss akzeptieren, dass man nicht mehr Weltmeister... sondern abgestürzt ist", so Pujolar weiter. Gänzlich aufgegeben hat er sein Ex-Team aber noch nicht. "Es ist schwierig, aber ich glaube, es gibt dort derzeit einige Veränderungen und sie werden sich verbessern."

Für seinen persönlichen Abschied war vor allem das durchwachsene Jahr 2013 verantwortlich. "Da war die Situation sehr schwierig und Williams hat sich nicht richtig angefühlt. Also habe ich mich für eine Alternative entschieden." Der Kontakt zum Junior-Team von Red Bull bestand schon seit längerem und Teamchef Franz Tost zeigte Interesse an Pujolar.

Dass er mit seinem neuen Team ebenfalls nicht um die Weltmeisterschaft kämpfen wird, weiß auch er. "Wir werden nicht mit Red Bull konkurrieren, aber im Mittelfeld wollen wir die Besten sein." Das wichtigste für ihn sei aber nicht nur der Erfolg an sich, sondern die Perspektiv, bei einem sich entwickelndem Team zu sein. "Und wenn wir uns zu sehr verbessern, dann kommt irgendwann der Punkt, an dem Red Bull 'Stopp' sagt", scherzte er.