Fast gesittet geht es für diese Zeit auf dem Fahrermarkt zu. Geht man davon aus, dass Esteban Gutierrez bald bei Sauber als zweiter Fahrer neben Adrian Sutil bestätigt wird, gibt es nur mehr drei Plätze in der Königsklasse des Motorsports zu vergeben. Großartige sportliche Erfolge dürfen sich die drei Piloten, die letztendlich den Zuschlag erhalten werden, aber nicht machen. Denn im Angebot sind zwei Plätze bei Caterham und ein Platz bei Marussia.

Bei Sauber zeigte Kobayashi beherzte Leistungen, Foto: Sutton
Bei Sauber zeigte Kobayashi beherzte Leistungen, Foto: Sutton

Kamui Kobayashi: Lange Zeit war es ruhig um den kleinen Japaner. Zumindest was seine sportliche Zukunft angeht, denn bei einem Demorun in Moskau zerlegte er spektakulär einen Ferrari. Doch Kobayashi könnte nun auch wieder sportlich für Schlagzeilen in der Formel 1 sorgen. Der 27-Jährige soll beste Chancen auf ein Cockpit bei Caterham haben. Als sich seine Formel-1-Karriere zu Ende neigte, startete 'Kamikaze-Koba' ein Crowdfunding-Projekt, mit dem er angeblich 8 Millionen Euro sammeln konnte. Dieses Geld könnte ihn nun in die Pole Position bei Caterham bringen.

Marcus Ericsson: Der 23-jährige Schwede fuhr die vergangenen vier Jahre in der GP2, wo er nur teilweise überzeugen konnte. Dennoch ist Ericsson ein heißer Kandidat auf einen Platz bei Caterham. Vor allem in Kombination mit Kamui Kobayashi wäre der Schwede im Team von Cyril Abiteboul denkbar. Der eine bringt etwas Erfahrung und Geld, der andere Jugend.

Heikki Kovalainen: Kurze Zeit machte sich der Finne auch Hoffnungen auf ein Cockpit bei Lotus. Doch nach seinen eher mäßigen Leistungen als Räikkönen-Ersatz musste er die Hoffnungen schnell begraben. Doch mit dem Testfahrer-Dasein will er sich 2014 auf keinen Fall mehr zufrieden geben und die Chancen standen nicht schlecht. "Er hat eine gute Chance, einen der beiden Plätze zu bekommen", meinte Teambesitzer Tony Fernandes. Doch vor allem nach der Nullnummer bei den Konstrukteuren ist Caterham auf finanzielles Mitgift angewiesen - und da hapert es bei Kovalainen.

Charles Pic: Die Tage des Franzosen in der Formel 1 scheinen gezählt. Bei ihm scheitert es wohl nicht an den Finanzen - sein Vater ist französischer Generalimporteur für Mercedes-Benz-LKWs -, sondern eher an der sportlichen Perspektive. In der zweiten Saisonhälfte musste er sich regelmäßig von Giedo van der Garde geschlagen geben. Ein Verbleib bei Caterham ist ebenso unwahrscheinlich wie eine Rückkehr zu Marussia.

Formel 1 oder Turntables - wo geht es für van der Garde hin?, Foto: Van der Garde via twitter
Formel 1 oder Turntables - wo geht es für van der Garde hin?, Foto: Van der Garde via twitter

Giedo van der Garde: Der Niederländer zeigte in der zweiten Saisonhälfte, wieso er den Platz bei Caterham verdient hatte. Zwar lieferte er keine Glanzleistungen, doch seinen etwas erfahreneren Teamkollegen hatte er im Griff. Das Geld, das sein Schwiegervater Richtung Caterham überweist, sollte eigentlich ein Argument für einen Verbleib sein. Doch sicher ist eine weitere Saison bei Caterham nicht.

Max Chilton: Besonders schnell war der Brite bei seiner Debüt-Saison in der Formel 1 nicht. Aber immerhin konstant: Chilton sah bei allen Rennen die Zielflagge. Ein Verbleib bei Marussia gilt als sehr wahrscheinlich. "Wir sind sehr weit mit Max. Er will bei uns bleiben und wir wollen, dass er bleibt - es geht nur noch um Details. Wir mögen den Jungen und er hat einen tollen Job gemacht", so Teamchef John Booth. Neben der scheinbar intakten persönlichen Beziehung dürfte aber wohl auch hier Geld eine gewisse Rolle spielen. Auf dieser Ebene ist Chilton besser aufgestellt als sportlich.