Außer Spesen nichts gewesen. So kann man vermutlich am besten den 2014er Reifentest von Pirelli in Brasilien zusammenfassen. Der Reifenhersteller war mit der Konstruktion für die kommende Saison angereist, um sowohl für sich selbst als auch die Teams wichtige Informationen zu sammeln.

Der Regen in den ersten beiden Trainings machte eine Evaluierung der neuen Pneus mehr oder weniger zunichte. Lediglich Sebastian Vettel drehte in seinem RB9 eine - halbwegs - schnelle Runde in feuchten Bedingungen. Doch Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery sieht die Situation relativ gelassen. "Es ist nur eine verpasste Gelegenheit, nichts weiter. Es gibt nichts, was wir oder die Teams tun können", so Hembery.

Der Grund für den Test in Brasilien sei ein Leistungsvergleich zur aktuellen Mischung und Konstruktion auf dem alten Auto gewesen. "Natürlich hätten wir sie nicht hierhergebracht, wenn wir sie nicht hätten fahren sehen wollen", so der Pirelli-Motorsportdirektor weiter. Dennoch sei es ein interessanter Test gewesen und ohnehin bei Weitem nicht der letzte.

Von Teamseite gab es allerdings einige Beschwerden. Man hätte die Chance verpasst, zu sehen, welchen Einfluss die neuen Reifen auf die Aerodynamik der kommenden Saison haben. Doch Hembery wiegelt ab. "Es ist für alle Teams das Gleiche und ich denke nicht, dass sich so viel verändert hat. Wenn alle zur selben Zeit die Daten erhalten, dann herrschen für alle gleiche Wettbewerbsbedingungen", so Hembery weiter.

An gleichen Wettbewerbsbedingungen würde laut dem Pirelli-Mann auch die eine Runde von Vettel mit seinem Red Bull nichts ändern. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in diesen Bedingungen über eine Runde viel gewinnen konnten", war Hembery überzeugt.

An die Möglichkeit, die Reifen nun nochmals am Samstagvormittag zur Verfügung zu stellen, glaubt Hembery allerdings nicht. Schuld ist seiner Meinung nach die altbekannte Politik in der Formel 1. "Wir würden wahrscheinlich das Einverständnis von elf Teams benötigen und jeder weiß, dass das nicht passieren wird, oder?", erklärte der Brite etwas süffisant. Hembery selbst würde sich über diese Lösung allerdings freuen. "Sie sind da. Wenn sie sie benutzen wollen, sind wir glücklich für sie. Das ist das Einzige, was wir sagen können."