Zu Beginn der Woche ließ Williams nach einer bis dato enttäuschenden Saison mit lediglich einem Punkt die Bombe platzen: Felipe Massa wird künftig mit Valtteri Bottas das Fahrergespann des Traditionsrennstalls bilden. Pastor Maldonado, Barcelona-Sieger 2012, muss nach drei gemeinsamen Jahren das Team verlassen. Anstatt traurig darüber zu sein, freut sich dieser jedoch schon auf seinen Abgang am Ende des Jahres. "Ich bin sehr glücklich darüber", gestand er offen. "Seit ein paar Monaten war ich dauernd im Gespräch mit der Führungsebene und ich wollte das Team unbedingt verlassen. So ist es und ich bin sehr froh darüber."

Seine Unzufriedenheit beim englischen Traditionsrennstall äußerte der Venezolaner bereits des Öfteren. Nun war es seiner Meinung nach an der Zeit, die Notbremse zu ziehen. "Ich war nicht mehr glücklich in der Mannschaft, deshalb entschloss ich mich dazu, zu gehen. Das war zu einhundert Prozent meine Entscheidung." Trotz des zweitbesten Saisonergebnisses mit Rang elf in Singapur, fasste Maldonado nach eigenen Angaben bereits damals den Entschluss, dem Team nach der Saison den Rücken zu kehren.

Einen Sieg konnte Maldonado im Williams einfahren, Foto: Sutton
Einen Sieg konnte Maldonado im Williams einfahren, Foto: Sutton

Als Hauptgrund für seinen Weggang gibt Maldonado das erschreckend schwache Leistungsniveau seines FW35-Boliden an, der sich nur selten konkurrenzfähig präsentierte und nach Ansicht Maldonados dafür sorge, dass er sein Talent unnötig verschleudere. "Ich habe mit Sicherheit mehr verdient als einen mittelmäßigen Williams-Rennwagen", tönt er. "Ich lieferte dem Team mehr, als sie an mich und erwarte einfach mehr für mich in der Formel 1. Vielleicht ist es die richtige Zeit für mich und für meine Karriere, etwas Neues auszuprobieren."

Gesichtet in Hinwil

Noch ist die Zukunft Maldonados nicht klar, wie er selber verriet. "Wir sind in Gesprächen mit Lotus, aber ich habe noch andere Optionen. Ich hoffe, die Entscheidung - sowie eine klare Route für das nächste Jahr - wird bald endgültig." Eine andere Möglichkeit für Maldonado wäre womöglich Sauber, denn wie eine schweizerische Tageszeitung meldete, wurde Maldonado mit seinem Manager Nicolas Todt unlängst in Hinwil gesichtet.

Das angeschlagene Sauber-Team würde einen Deal mit dem Maldonado-Sponsor PDVSA über 35 Millionen Euro wohl sehr begrüßen, denn derzeit ist das Geld bei dem Schweizer Rennstall rar und Maldonado wäre somit eine profitable Investition. Sollte Sauber zudem auch noch den wohlhabenden russischen Youngster Sergey Sirotkin für 2014 verpflichten, würden sich die finanziellen Probleme für die kommende Saison schneller als erwartet in Luft auflösen.