Nach dem vorzeitigen Saison-Aus von Kimi Räikkönen lautet die große Frage: Wer steigt anstelle des Finnen bei den letzten beiden Rennen in Austin und Brasilien ins Lotus-Cockpit? Dem Team aus Enstone bleiben nur wenige Tage Zeit, um den Nachfolger zu bestimmen - schon am kommenden Wochenende steht der Große Preis der USA an. Teamchef Eric Boullier soll erst am vergangenen Samstagabend über Räikkönens Entscheidung in Kenntnis gesetzt worden sein. Motorsport-Magazin.com wollte in einer Umfrage von den Usern wissen, wen sie am liebsten im schwarz-goldenen Boliden sehen würden, um Räikkönen zu ersetzen.

Unsere Leser wünschen sich den Hülk, Foto: Sutton
Unsere Leser wünschen sich den Hülk, Foto: Sutton

Dabei fiel die Wahl nicht auf einen Piloten im Lotus-Kader, sondern auf eine externe Lösung. 48 Prozent der Teilnehmer (Stand Montag, 10:00 Uhr) sprachen sich für Nico Hülkenberg als Räikkönen-Nachfolger aus. Problem: Hülkenberg besitzt bis zum Saisonende einen gültigen Vertrag bei Sauber und kann nicht einfach so den Arbeitgeber wechseln. Richtig ist nur, dass Hülkenberg bislang keinen Vertrag für die Saison 2014 besitzt, deshalb auch nicht bei Sauber kündigen müsste. Hülkenberg-Manager Werner Heinz machte schon deutlich, dass ein Last-Minute-Einsatz bei Lotus eher unwahrscheinlich sei.

Die wahrscheinliste Wahl für das freie Cockpit, Davide Valsecchi, wählten die Leser von Motorsport-Magazin.com nur auf den zweiten Platz. 34 Prozent würden den offiziellen Ersatzfahrer des Teams gern im Cockpit des E21-Boliden sehen. Valsecchi reiste diese Saison zu allen Rennen mit um im Falle des Falles einzuspringen, sollte einer der beiden Einsatzfahrer ausfallen. Der 26-Jährige gewann 2012 die Meisterschaft in der GP2, ging dieses Jahr aber in keiner Rennserie an den Start. Lediglich beim Young Driver Test in Silverstone konnte er etwas Erfahrung im Cockpit sammeln.

Weiß von nichts: Davide Valsecchi, Foto: Sutton
Weiß von nichts: Davide Valsecchi, Foto: Sutton

Am Montagvormittag wusste Valsecchi noch nicht, ob er Räikkönen ersetzen wird. "Ich weiß nichts", sagte er. "Ich habe nichts vom Team gehört und war in der vergangenen Woche auch nicht in der Fabrik." Neben Valsecchi gehören auch Nicolas Prost, der Sohn von Alain Prost, sowie Jerome d'Ambrosio zum Lotus-Kader in der Formel 1. Beiden Piloten rechneten die Motorsport-Magazin.com-User aber nur geringe Chancen in der Cockpitfrage ein. Langstrecken-Spezialist Prost erhielt 5 Prozent der Stimmen, der frühere Marussia-Pilot d'Ambrosio kam nur auf 4 Prozent.

9 Prozent unserer Leser sprachen sich hingegen für einen anderen Fahrer aus. Unter anderem geisterte der Name 'Rubens Barrichello' durch die Weiten des Internet. Viele Fans wünschten sich zudem, dass der Einsatzfahrer für 2014 am besten jetzt schon ins Lotus-Cockpit steigen solle - wer diesen Job bekommt und wie es um die finanziellen Belange des Teams bestellt ist, bleibt allerdings weiter unklar. Noch gibt es keine offizielle Bestätigung seitens Lotus, dass der Deal mit Groß-Investor Quantum in trockenen Tüchern ist.