Pirelli drohte zuletzt mal wieder mit dem Ausstieg aus der Königsklasse, falls man keine weiteren Testfahrten zugestanden bekommt. Den ersten Wintertest im Januar in Jerez sieht Pirelli als zu spät an, um sicherzustellen, dass die Reifen den Herausforderungen, die mit dem V6 Turbomotor einhergehen, gewachsen sind. Die Top-Teams zeigen Verständnis für den Ausrüster.

"Wir müssen Pirelli bestmöglich unterstützen, denn hier geht es um die Sicherheit. Wir müssen Pirelli eine Testgelegenheit bieten, damit sie entscheiden können, welchen Reifen sie nächstes Jahr brauchen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Neben Mercedes sind auch die meisten, anderen Teams bereit Pirelli in seinen Testplänen zu unterstützen, vorausgesetzt die Italiener kümmern sich um die logistischen und finanziellen Probleme.

"Wenn es uns keinen Penny kostet, dann unterstützen wir Pirelli natürlich", erklärte Lotus-Teamchef Eric Boullier. Allerdings hat sich die Testsituation durch die Tatsache verkompliziert, dass die neue Strategy Group plant, im Sportlichen Reglement festzulegen, dass zukünftig keine Tests mit 2011er Autos und aktuellen Reifen erlaubt sind. Das heißt, dass jeglicher Test ab dem 1. Januar die Zustimmung sämtlicher Teams benötigt, was in der Vergangenheit kaum möglich war.

Komplizierte Testsituation

"In diesem Jahr kann jedes Team mit einem 2011er Auto einen 1000-km-Test abspulen. Ab nächstes Jahr gilt ein neues Sportliches Reglement, welches die Autos in drei Kategorien spaltet: aktuelle, ältere und historische", verriet Sam Michael. Somit würden unter die aktuellen Autos die Boliden von 2013/2014/2015 fallen und untere ältere Autos die von 2012, 2011, 2010 und 2009. Alle Autos vor 2009 gelten als historische Boliden. "Somit ist es unmöglich nach dem 1. Januar mit einem 2011er Auto zu testen", erklärte Michael.