Felipe Massa fährt seit 2006 für Ferrari. Schon in seinem ersten Jahr bei der Mythosmarke musste er lernen, was es heißt, die Nummer zwei zu sein. Damals kam er als aufstrebendes Talent als Ergänzung zu einem gewissen Michael Schumacher ins Team. Die Rollenverteilung war klar. Auch als ein Jahr später Kimi Räikkönen zur Scuderia wechselte, musste sich Massa bald unterordnen. Als der Finne die Lust verlor, konnte und durfte auch Massa siegen und um die Weltmeisterschaft mitfahren. Doch dann kam Fernando Alonso und alte Verhältnisse wurden wiederhergestellt - im Übermaß.

Seit der Ankunft des Spaniers beugt sich Massa regelmäßig. Vor zwei Wochen in Japan - als sein Ende bei Ferrari schon besiegelt war - folgte er den Anweisungen nicht mehr. "In Suzuka wollte ich mein eigenes Rennen fahren", rechtfertigte er sich in Indien dafür. "Alles was ich will, ist so viele Punkte wie möglich zu holen, um einen Beitrag dazu zu leisten, den zweiten Platz bei den Konstrukteuren zu behalten."

Sollte es in dieser Saison nochmals zu einer ähnlichen Situation kommen, lässt der Brasilianer keine Zweifel daran, wie er sich verhalten würde. "Ich werde versuchen, das Rennen auf der bestmöglichen Position zu beenden", erzählte er spanischen Medien. Das habe aber nichts mit seiner grundsätzlichen Meinung zu Stallorder zu tun. "Ich erachte es nicht als respektlos, wenn ich gefragt werde, ob ich Fernando vorbeilassen soll."