Die Reifenänderungen von Pirelli zur Saisonmitte haben auch bei Mercedes ihre Spuren hinterlassen. Allerdings gibt es unterschiedliche Ansichten innerhalb des Teams, wie die Silberpfeile mit den neuen Reifen - also der Karkasse von 2012 in Verbindung mit der 2013er Gummimischung - zurechtkommen. Nico Rosberg fiel im Qualifying zum Korea Grand Prix am vergangenen Wochenende auf, dass er gewisse Probleme mit den sensiblen Reifen hatte. "In Korea ist mir extrem aufgefallen, dass ich mir mit den neuen Reifen, die seit Ungarn gekommen sind, sehr schwer tue", sagte er nun in Suzuka. Der Grund: Reifenschwächen wurden in Korea schonungslos aufgedeckt, vor allem die rechten Vorderreifen fast aller Fahrer wurden heftig belastet.

Rosberg fiel sein Problem allerdings während des Qualifyings auf. "Korea war wirklich eine Paradestrecke für die Reifen, weil die Vorderreifen so sensibel in den mittelschnellen und schnellen Kurven waren", erklärte er. "Da musste man sowas von vorsichtig fahren. Damit tat ich mir schwer, denn ich lenke lieber energischer in die Kurven ein." Gleichzeitig betonte Rosberg, dass es im Rennen anders gewesen sei. Dort habe er seinen Rhythmus finden können im Gegensatz zum Qualifying, wo alles von einer schnellen Runde abhängt.

Rosberg: "Ich spüre, was ich machen muss und war zufrieden, wie ich die Reifen im Rennen gemanaged habe. Ich wusste, dass ich vorn rechts ein Problem habe. Ich hätte noch viel länger fahren können. Als mein Frontflügel entschieden hat, sich zu verabschieden, hatte ich noch einiges übrig." Nachdem in Korea plötzlich Rosbergs Frontpartie den Halt verlor und sich gen Asphalt absenkte, musste er einen ungeplanten Boxenstopp einlegen - bis zu diesem Zeitpunkt hatte er auf Podiumskurs gelegen. Als Grund für das Nasen-Problem gab Rosberg nun einen Materialfehler an, wie er zuvor in acht Jahren nicht aufgekommen sei.

Teamkollege Lewis Hamilton kam in Korea zwar vor Rosberg ins Ziel, hatte aber wesentlich stärker mit seinen Reifen zu kämpfen. "Der Reifen ist tot", beschwerte sich der Brite noch während des Rennens beim Team, als die Performance seines rechten Vorderreifens im zweiten Stint schon nach 13 Runden schlapp machte. Warum er größere Schwierigkeiten mit dem Reifenumgang hat als Rosberg? Hamilton: "Es gibt eine Erklärung, aber die sage ich nicht. Es liegt aber nicht am Auto." Hamilton meinte, dass Mercedes die neuen Reifen zwar besser verstehe als ihre Vorgänger, doch Korea habe gezeigt, dass noch nicht alles rund läuft.

"Jedes Rennen ist komisch", sagte Hamilton auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Selbst wenn du Erfahrungen mit den verschiedenen Mischungen hast - wenn du an einen neuen Kurs mit neuem Asphalt kommst, ist es immer wieder unterschiedlich." In Suzuka stellt Pirelli die Medium-Reifen sowie die harte Mischung zur Verfügung. Rosberg erwartete auf dem Traditionskurs keinen Ärger an den Flanken: "Hier ist es okay, wir haben die Reifen im Griff. In Korea war es ungewöhnlich, weil da Graining wieder ein großes Thema war."