Wie ist dein Gefühl nach dem Korea Grand Prix?
Alan Permane: Korea war ein befriedigendes Wochenende für uns. Unsere neusten Entwicklungen am Auto haben gut funktioniert. Wir konnten bei der Strategie flexibel agieren und das ermöglichte uns, die richtigen Entscheidungen im Rennen zu treffen. Im Rennen hatten wir zudem unseren besten Boxenstopp in diesem Jahr. Wir waren auch das einzige Team, welches den Speed hatte, um Sebastian Vettel herauszufordern. Und das ist schon eine Leistung in dieser Saison.

Was hältst du von Suzuka?
Alan Permane: Ich denke, Suzuka ist eine der Lieblingsstrecken mancher Leute - besonders unter den Fahrern. Der erste Teil der Esses - auch als "Snake" bekannt - ist eines der schönsten Abschnitte der Strecke und mit einem starken Auto und einer guten Vorderachse lässt sich das Auto dort flüssig fahren. Es ist einer der Höhepunkte des Jahres. Dann gibt es ein paar schnelle Kurven. Kurve eins ist fast Vollgas und man bremst dort schon für Kurve zwei an. 130R durchfährt man mit einer sehr hohen Geschwindigkeit und mit viel Tank an Board wird das besonders kompliziert. Aber im Qualifying kann man diese dann sicherlich voll fahren. Dann kommt die "Spoon" mit zwei Scheitelpunkten, in der man vom dritten in den vierten Gang hochschaltet und Geschwindigkeit mit nehmen muss. Es gibt viele Herausforderungen auf der Strecke, aber ich denke, wir werden ein weiteres interessantes Wochenende haben.

Ist die Strecke, welche einer Acht ähnelt, etwas Besonderes?
Alan Permane: Im Bezug auf das Setup gibt es nichts Bemerkenswertes, aber in Bezug auf das achtförmige Streckenlayout sicherlich. Dadurch, dass sich die Strecke kreuzt, hat man einen Anstieg. Mit dem Bergab-Abschnitt in Turn eins, gefolgt von einer deutlichen Bergauf-Passage durch die Esses im Sektor eins. Dann geht es nach unten und nach oben aus der Haarnadel heraus, runter in die Spoon und entlang auf der Geraden, bevor man wieder aufwärts in die 130R und die Schikanen fährt. Abschließend gibt es eine recht lange Abfahrt auf der Start-Ziel-Geraden. Die Strecke ist daher sicherlich voller Charakter.

Was könnte die Herausforderung der Strecke sein?
Alan Permane: Die Strecke hat eine relativ hohe Grip-Oberfläche, so dass die harten und mittleren Reifen dort gut gehen sollten. Der Reifenverschleiß wird hier nicht so bedeutend sein, wie wir es zum Beispiel wieder in Korea gesehen haben. Aber Suzuka ist eine Strecke, die jede Schwäche am Auto und Setup aufzeigt. Deshalb werden wir hart daran arbeiten, die Dinge vor Ort gut hinzubekommen.

Wie muss das Setup des Autos sein?
Alan Permane: Auch wenn es viele High-Speed-Kurven gibt, braucht man ein Auto mit viel Abtrieb - in vielerlei Hinsicht ist es ein ähnliches Gefühl wie in Silverstone. Es ist wichtig, ein Auto mit einer starken Vorderachse zu haben, da Untersteuern sonst tödlich für die Rundenzeiten hier ist. Aber gute Bremsen, eine gute Stabilität und ein Auto, welches über die Randsteine fahren kann ist ebenso wichtig, vor allem im letzten Sektor.

Fühlt sich das Team zuversichtlich, aufgrund der jüngsten Leistungen?
Alan Permane: Ich denke, wir können sehr zuversichtlich sein. Wir sahen in Korea, dass unser Auto gut funktioniert hat. Suzuka hat einige schnelle und fließende Kurven, die dem Layout von Yeongam sehr ähnlich sind. Es gibt auch einige High-Speed-Richtungswechsel und lange und mittelschnelle Kurven, die zu uns passen sollten. Wenn wir eine Schwäche in Korea hatten, dann war es der erste Sektor, mit der Start-Stopp-Kurve und der langen Gerade. In Suzuka wird es diese Streckeneigenschaften nicht geben.

Grosjean hält den Druck vom Team stand, Foto: Sutton
Grosjean hält den Druck vom Team stand, Foto: Sutton

Hat das Team es geschafft, mehr Qualifying-Pace herauszuholen?
Alan Permane: Wir haben zu dem Zeitpunkt der Saison ein gutes Niveau erreicht, was das Verständnis der Reifen und des Auto angeht. Aber wir haben immer den weichen Reifen vorgezogen. In den letzten zwei Rennen stand aber nur der superweiche Reifen zur Verfügung. Romain hat in den letzten Qualifyings einen starken Job getan. Er ist bewundernswert mit dem Druck umgegangen, auch wenn wir ihn immer noch mehr unter Druck gesetzt haben, weil er im ersten Quali-Segment nur die harten Reifenmischung benutzen sollte. Wir brachten in den letzten Wochen nur wenige Upgrades, weil wir uns schon sehr auf die Herausforderungen im kommenden Jahr konzentrieren. Deshalb gehen die Qualifying-Ergebnisse auf das Konto der Fahrer und nicht auf die Verbesserungen des Autos. Alles begann mit der Position in Singapur und Korea. Obwohl Kimi von mäßigen Startpositionen ins Rennen gegangen ist, hat er zurückgeschlagen und beide Rennen noch auf dem Podium beendet. Wir haben eindeutig zwei Fahrer in Höchstform, deshalb wird der Kampf um die WM-Positionen in den letzten fünf Rennen ein sehr unterhaltsamer.