Zum dritten Mal in Folge sicherte sich Sebastian Vettel die Pole Position. Gewinnt der Heppenheimer auch in Südkorea, wäre es gar der vierte Sieg in Folge. Nach der in Singapur gezeigten Dominanz zweifeln nicht viele an einem erneuten Erfolg. Marc Surer schon. "Vettel wird nicht gewinnen", erklärte der Schweizer nach längerer Bedenkzeit gegenüber Motorsport-Magazin.com. Eine ausgeklügelte Argumentationskette konnte er allerdings nicht bieten. "Ich habe es im Gefühl. Das wäre ein bisschen zu einfach."
Aber auch rational gibt es ein paar Hoffnungsschimmer auf ein etwas spannenderes Rennen als noch zuletzt in Singapur. "Die einzige Hoffnung die bleibt, ist das Wetter und vielleicht auch die weichen Reifen. Die superweichen Reifen bauen sehr schnell ab, da könnte es noch Verschiebungen geben." Etwas verwundert zeigte sich Surer darüber, dass Red Bull in Korea nicht mehr ganz so dominant ist, wie vor zwei Wochen. "Weil das mit den vielen Kurven eigentlich eine Red-Bull-Strecke ist - wegen ihrem Anpressdruck. Und jetzt fahren sie ausgerechnet im ersten Sektor am schnellsten, der eigentlich nicht für sie gemacht ist: verkehrte Welt. "
Zumindest bei Mark Webber hat der 62-Jährige eine Erklärung: "Bei Webber ist es verständlich, dass er weniger Flügel fährt, damit er überholen kann. Das haben sie bei Sebastian Vettel letztes Jahr in Abu Dhabi auch gemacht als er von hinten starten musste. Das hat gut funktioniert und das haben sie bei Webber sicherlich auch so gemacht. Nur Vettel fährt ja auch Bestzeiten im ersten Sektor, also für mich ist das verkehrte Welt."
Hinter Red Bull ist das Kräfteverhältnis noch recht undurchsichtig. "Der Mercedes ist sicherlich auf eine Runde das schnellere Auto. Auf die Distanz ist natürlich Ferrari immer stark. Vor allem Alonso." Doch am Freitag wäre Surers Tipp für den Titel "Best of the Rest" noch Kimi Räikkönen gewesen, der bei den Longsruns sogar schneller war als beide Red-Bull-Piloten. "Aber jetzt startet er wieder einmal von Platz zehn, respektive neun wegen der Strafversetzung von Webber. Und von da hinten wird es eben wieder schwierig."
Erfreulich ist für den ehemaligen Formel-1-Piloten der Aufschwung des Sauber-Teams. "Offensichtlich sind sie jetzt bei schnellen Strecken gut dabei und das lässt hoffen, denn es gibt ja noch ein paar zügige Strecken in diesem Jahr." Der Aufschwung ging auch an Esteban Gutierrez nicht spurlos vorbei, zum zweiten Mal in Folge schaffte der Mexikaner den Einzug in das letzte Qualifikationssegment. "Rechtzeitig zum Saisonende kommt er in Schwung", meint Surer. "Dass er auf Hülkenberg ein paar Zehntel verliert, das ist nicht tragisch. Er empfiehlt sich jetzt für einen Verbleib, beziehungsweise auch für ein anderes Team."
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