Nach dem Singapur GP herrschte bei Lewis Hamilton und Nico Rosberg Einigkeit - für beide stand fest, dass sich Mercedes dringend steigern muss. Die Entscheidung, während der Safetycar-Phase draußen zu bleiben und erst später zu stoppen, ließ beide Piloten aus den Top-10 fallen. Zwar gelang es beiden sich in die Top-5 zurück zu kämpfen, doch weder Hamilton, noch Rosberg waren damit zufrieden.

"Wir können nach diesem Wochenende keinesfalls zufrieden sein. Auch wenn ich mir sicher bin, dass wir mit den Reifen nicht so lange hätten draußen bleiben können wie Kimi oder Fernando, bin ich schwer enttäuscht über Platz 5. Ich habe unglaublich hart gepusht, aber unsere Strategie hat einfach nicht gepasst", klagte Hamilton. Hinzu kam auch noch ein schlechter Start des Briten, der ihn auf Platz sieben zurückfallen ließ. "Ich musste weit ausholen, um einen Kontakt mit Webber zu verhindern", erklärte der Mercedes-Pilot.

Auch Rosberg ärgerte sich über strategische Fehler, die ihm seiner Meinung nach den zweiten Platz gekostet haben. "Ich bin überzeugt, dass wir nicht das Maximum herausgeholt haben. Keine Ahnung, ob wir das Risiko in der Safetycar-Phase hätten eingehen sollen, aber Fakt ist, dass das Rennen für uns danach sehr schwierig verlief", erklärte der Deutsche. Beim zweiten Boxenstopp verlor er seine Position an Mark Webber, danach verfing sich auch noch ein Gummi-Abrieb in seinem Frontflügel, was 20 Runden lang zu Untersteuern führte und ihm Performance kostete. "Das war massiv, denn das Teil hat den Luftfluss unter dem Auto zerstört", so Rosberg.

"Ich weiß nicht, ob wir uns heute hätten besser platzieren können", sagte Rosberg in Hinblick auf die Tatsache, dass ein Boxenstopp für ihn einen Stint mit 36 Runden ohne Reifenwechsel bis zum Rennende bedeutet hätte. "Es lief heute bestimmt nicht alles ideal. Daraus müssen wir unsere Lektion lernen und es künftig besser machen", betonte Rosberg. Der gleichen Ansicht war Ross Brawn, für den das Safetycar einfach zur falschen Zeit herauskam. "Es war eine schwierige Entscheidung, aber wir hielten es wie Red Bull, die auch draußen geblieben sind, um gegen Ende einen kürzeren Stint zu fahren", so Brawn.

In der Fahrerwertung konnte Hamilton mit Platz fünf seinen dritten Platz verteidigen, dennoch hat er die WM abgeschrieben. Für den Briten geht es nur mehr darum, Mercedes im Kampf gegen Ferrari zu unterstützen. "Der WM-Titel ist weg vom Fenster. Ich kann lediglich versuchen, Fernando irgendwie zu schnappen, um dem Team gegen Ferrari zu helfen", sagte Hamilton. Mercedes liegt in der Konstrukteurswertung sieben Punkte hinter der Scuderia. "Auch wenn das Ergebnis enttäuschend für uns ist, so konnten wir den Punkteverlust gegen Ferrari in der Konstrukteurs-Wertung in Grenzen halten", betonte Brawn.