Michael Schumacher war 2010 in die Formel 1 zurückgekehrt, um noch einmal an seine einstigen Erfolge anzuschließen. Dem siebenmaligen Weltmeister war jedoch kein Sieg vergönnt gewesen, da Mercedes im Gegensatz zur aktuellen Saison über kein konkurrenzfähiges Auto verfügte. Während Nico Rosberg und Lewis Hamilton 2013 bereits vom obersten Treppchen jubeln durften, kam Schumacher nicht über einen dritten Platz hinaus.

Viele Fans des Kerpeners fragen sich, was für ihn in dieser Saison mit dem verbesserten Silberpfeil möglich gewesen wäre, doch er selbst beschäftigt sich mit diesen Gedanken nicht. "Da läuft es gut, aber ich bedauere nicht, dass ich für Mercedes nicht mehr fahre", sagte der 44-Jährige und fügte an: "Ein bisschen kann ich mir selbst für die Mercedes-Leistungen auf die Schulter klopfen, wir haben dort einiges gemeinsam auf den Weg gebracht. Aber zum Titel reicht es dieses Jahr noch nicht."

Auch wenn Schumacher noch den einen oder anderen Grand Prix gewonnen hätte, sein ultimatives Ziel hätte er damit dennoch verfehlt. "Ein paar Rennen zu gewinnen, hätte mir am Ende meiner Karriere nichts mehr gebracht. Das Ziel war immer der Titel", verriet er der Bild. "Ich hätte noch Energie für ein Jahr Formel 1 gehabt, aber in dieser Zeit passte es eben nicht mit dem Titelgewinn. Ich bin froh, jetzt ein anderes Leben genießen zu können."

Dass der Rekordweltmeister absoluten Legendenstatus genießt, macht ihn zwar stolz, aber er weiß, dass es wichtigere Dinge im Leben eines Rennfahrers gibt. "Darauf bin ich schon stolz. Aber noch glücklicher bin ich, dass ich noch am Leben bin. Viele Legenden liegen ja schon unter der Erde", betonte er. Um seine Fitness ist es zwar nicht mehr so gut bestellt, wie zu seinen Glanzzeiten, was Schumacher allerdings nur bedingt etwas ausmacht: "Dieses hohe Niveau zu erhalten, Vorbild zu sein, das war ermüdend", gab er zu.

Derzeit scheint es, als würde sich Sebastian Vettel aus dem besten Wege befinden, die Rekorde des Kerpeners zu brechen. Dennoch - oder gerade deswegen - fliegen dem Red-Bull-Piloten die Herzen nicht gerade zu, wie er zuletzt auf dem Podium in Monza erkennen musste, wo er gnadenlos ausgepfiffen wurde. Für den ehemaligen Ferrari-Pilot Schumacher keine Überraschung: "Mich haben die Italiener auch nicht vom ersten Moment geliebt", erklärte er. "Man muss dafür den roten Anzug anhaben. Sie respektieren Sebastians Leistung, aber sie können manchmal nicht anders als emotional zu reagieren."