Die Zeit der Entscheidung ist gekommen. Bis vor kurzem wollte sich Ferrari nicht zur Fahrerpaarung für die Saison 2014 äußern. Teamchef Stefano Domenicali sah keinen Grund zur Eile und in einem Blog auf der Teamwebsite hieß es süffisant: "Wie das in den besten Familien der Fall ist, werden wichtige Entscheidungen gemeinsam im richtigen Moment getroffen und nicht weil ein bestimmtes Datum (das Heimrennen in Monza) in Reichweite rückt."

Das hat sich nun geändert. Denn jetzt hat der Chef gesprochen: "Wir werden direkt nach Monza darüber nachdenken und in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen", teilte Luca di Montezemolo in Monza mit. Noch habe es keine Entscheidung über den Teamkollegen von Fernando Alonso gegeben. "Wir haben noch keinen Vertrag unterschrieben. Wir werden mit Felipe Massa reden, dann haben wir unsere Meinung und dann werden wir uns entscheiden."

In den Medien galt zuletzt Kimi Räikkönen als heißester Kandidat auf das zweite rote Cockpit. Montezemolo hält eine Rückkehr des Finnen nicht für ausgeschlossen: "Kimi ist ein guter Fahrer. Es gibt aber auch andere Optionen - oder wir machen mit Felipe weiter."

Aus deutscher Sicht fällt immer wieder der Name Nico Hülkenberg. Der Sauber-Pilot wurde schon im vergangenen Winter mit Ferrari in Verbindung gebracht. Den Wechsel nach Hinwil sahen einige als eine Art Zwischenstation zum Motorenpartner Ferrari an. Zuletzt schien das Interesse der Scuderia an den Diensten des Deutschen jedoch erkaltet.

Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner glaubt, dass Hülkenberg mit seinem dritten Startplatz in Monza die perfekte Visitenkarte abgegeben hat: "Auf der psychologischen Ebene ist es natürlich ein schönes Zeichen an Ferrari - zu einem besseren Zeitpunkt als beim Heimrennen in Monza kann man nicht sagen: Hallo Herr Montezemolo, wollen wir nicht doch einmal miteinander reden?"