Der Große Preis von Ungarn scheint schon eine kleine Ewigkeit zurückzuliegen. Zwei Freie Trainings in Monza, der komplette Belgien Grand Prix und eine lange Sommerpause liegen dazwischen. Dennoch wird noch immer über das Rennen in Budapest diskutiert - allen voran über die Strafe von Romain Grosjean für sein Überholmanöver gegen Felipe Massa. Die Stewards in Ungarn belegten den Franzosen dafür mit einer Drive-Through-Strafe, weil er mit allen vier Rädern neben der Strecke war.

Für die Rennkommissare war die Situation knifflig: Es hieß entweder keine Strafe (oder eine Verwarnung, Geldstrafe) oder Drive-Through - eine Zwischenlösung stand nicht zur Verfügung. Bereits seit mehr als einem Jahr diskutieren die Teams über eine weniger harte Bestrafung für geringfügigere Vergehen, etwa eine Fünf-Sekunden-Strafe während des Rennens oder danach.

"Es ist allerdings schwierig umzusetzen, während des Rennens fünf Sekunden auf einer Runde zu verlieren", betont McLaren-Sportdirektor Sam Michael das Problem. In der DTM gibt es für das Verlassen der Strecke zum Beispiel eine 1-Sekunden-Strafe. Diese besagt, dass die Piloten auf einer Runde eine Sekunde langsamer fahren müssen - eine verwirrende und kompliziert zu kontrollierende Angelegenheit. "Man könnte auch andere Fahrer dabei behindern", mahnt Grosjean.

Andererseits würde ein Fahrer durch eine Drive-Through-Strafe manchmal über zwölf Sekunden an Zeit verlieren. "Eine Zwischenlösung wäre also gut", so Michael. Das Problem bei einer nachträglichen Bestrafung ist jedoch ebenso klar: Das Rennergebnis wird hinterher verändert, die Reihenfolge auf der Strecke ist nicht mehr jene auf dem Papier. Aus Fahrersicht würde es aber die Gelegenheit geben, die Strafe auszugleichen, erklärt Grosjean: "Du könntest dann im Rennen pushen und versuchen, einen Vorsprung auf die Verfolger herauszufahren."