Nach zuletzt schwachen Auftritten in Deutschland und Ungarn scheint es für Toro Rosso in Spa wieder aufwärts zu gehen. Das Red-Bull-Nachwuchsteam zeigte vor allem im zweiten freien Training, dass zumindest die Pace über eine Runde sehr respektabel ist. Jean-Eric Vergne, der mit der "Qualifying-Abstimmung" unterwegs war, platzierte seinen Renner mit einer Zeit von 1:50.253 Min und nur knapp 0,9 Sekunden Rückstand auf Sebastian Vettel auf Platz 5 - noch vor den WM-Anwärtern Räikkönen, Alonso und Hamilton.

"Das zweite Training lief wirklich sehr gut für uns und auch für mich persönlich, mit einem der besten Freitage die ich diese Saison hatte", freut sich Vergne. "Das Auto war auf eine Runde gesehen verdammt schnell. Zwar liefen die Long Runs nicht ganz so optimal für uns, jedoch denke ich, dass wir für das Wochenende ein sehr gut abgestimmtes Auto haben, egal bei welchen Wetterbedingungen."

Noch am Morgen im ersten Training deutete wenig auf ein starkes Paket bei Toro Rosso hin. In schwierigen Bedingungen mit gleichzeitig nassen und trockenen Streckenabschnitten fuhr Vergne mit 1:57.084 Minuten lediglich auf Platz 13. "Das Wetter während dem ersten Freien Training war nicht ideal", resümiert Vergne. "Es war zu trocken für Regenreifen und zu nass für Trockenreifen. Trotzdem haben wir sicherlich einiges gelernt, was uns am restlichen Wochenende noch nützen könnte."

Red-Bull-Anwärter Daniel Ricciardo zeigte trotz einer ordentlichen Leistung im ersten Training einen durchwachsenen Freitag. Im von vielen Experimenten der Teams geprägten Training am Morgen platzierte er sich zwar auf Rang neun - bei abgetrockneter Strecke am Nachmittag fehlte ihm jedoch klar die Pace. Mit über einer Sekunde Rückstand auf Vergne landete der Australier lediglich auf Rang 16.

"Wir haben für den Nachmittag mit einem speziellen Setup für mein Auto experimentiert, von dem wir uns viel erhofft hatten", verrät Ricciardo. "Leider hat dies überhaupt nicht funktioniert. Die gute Nachricht ist jedoch, dass das Setup von Jean-Eric sehr gut gepasst hat. Dies gibt uns die Möglichkeit, an beiden Autos eine gute Einstellung für morgen zu finden. Ich bin natürlich nicht glücklich darüber, so weit hinten platziert zu sein, jedoch bin ich für morgen durchaus optimistisch und glaube an ein starkes Qualifying unseres Teams."

Geht es nach Toro-Rosso-Chefingenieur Laurent Mekies, sollten die Zeitunterschiede beider Fahrer nicht überbewertet werden: "Wir haben heute an beiden Autos viel herumexperimentiert, denn es ist für uns sehr wichtig, die Weiterentwicklung des Autos konsequent voranzutreiben. Diese Tatsache erklärt auch den Leistungsunterschied unserer beiden Piloten am heutigen Tag, da beide mit anderem Setup und verschiedenen Einstellungen unterwegs waren. So können wir nun die unterschiedlichen Daten analysieren und für beide den bestmöglichen Kompromiss finden. Insgesamt war es ein guter Tag für uns und wir werden uns für morgen sicher noch weiter steigern zu können."