Noch ein Rennen, dann dürfen sich die Formel-1-Teams in die wohlverdiente Sommerpause verabschieden. Davor steht jedoch der Große Preis von Ungarn auf dem Programm, bei dem Lotus an die starke Vorstellung vom Nürburgring anschließen will, wo sowohl Kimi Räikkönen als auch Romain Grosjean den Sprung auf das Podium schafften und sich lediglich Sebastian Vettel geschlagen geben mussten.

Besonders groß ist die Vorfreude beim Finnen, kommen doch immer zahlreiche seiner Landsleute an den Hungaroring. "Es ist ein derart langsamer und geschlungener Kurs, dass zwei Dinge hier wirklich wichtig sind: gut in die Kurve einzubiegen und mit guter Traktion wieder herauszukommen. Wenn man das beisammen hat, dann hat man ein starkes Auto für das Rennen", strich Räikkönen die Anforderungen der Strecke hervor.

Nach Rang zwei in der Eifel ist der Iceman naturgemäß bestrebt, in Ungarn noch besser abzuschneiden, möchte sich jedoch auf keine Spekulationen einlassen. "Hoffentlich erzielen wir das Ergebnis, das wir anpeilen. Es wäre schön, mit einem guten Ergebnis im Gepäck in die Pause nach dem Rennen zu gehen und die Batterien in der Mitte der Saison aufzuladen", betonte er. "Aber vor allem wäre es wichtig, Punkte mitzunehmen."

Teamkollege Romain Grosjean reist nach seinem dritten Platz zuletzt ebenfalls mit viel Rückenwind zum zehnten Saisonlauf. "Es ein Kurs, den ich ziemlich mag und wo ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht habe", so Grosjean, der 2008 in Budapest seine erste GP2-Pole holte und im Vorjahr bei seinem bisher einzigen Auftritt als Formel-1-Pilot Dritter wurde. "Es gab viele positive Dinge aus Deutschland mitzunehmen, sodass wir sehr scharf darauf sind, das Momentum in Budapest aufrechtzuerhalten."

Lotus: Budapest Bilanz

Lotus in Budapest: Als Renault F1 Team hatte das heutige Team Lotus 2010 mit Robert Kubica einen Ausfall und mit Vitaly Petrov einen fünften Platz zu verbuchen. Im Jahr darauf blieb das Team punktelos, um 2012 unter dem Namen Lotus mit Kimi Räikkönen und Romain Grosjean ein Doppelpodium zu feiern.

Kimi Räikkönen in Budapest: Die Ungarn-Bilanz des Finnen kann sich sehen lassen. Bei seinem "Heimrennen" - am Hungaroring sind stets viele finnische Fans anzutreffen - feierte er einen Sieg und fünf weitere Podestplätze. Einzige Makel in der ansonsten weißen Weste sind zwei Ausfälle und ein damals noch nicht mit Punkten honorierter siebter Platz beim Debüt.

Romain Grosjean in Budapest: Der Schweizer mit französischer Rennlizenz hat erst einen Ungarn GP auf dem Konto. Bei diesem fuhr er mit Rang drei jedoch direkt aufs Podest.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Rechnung ist simpel: Herrschen hohe Temperaturen vor, zählt Lotus zu den Topfavoriten, ist es jedoch kühl, fahren Räikkönen und Grosjean hinterher. Da sich der Hungaroring zumeist als Hitzepol der Königsklasse darstellt, sollten die Voraussetzungen also bestens sein, auch wenn es noch zu klären gilt, welche Auswirkungen die überarbeiteten Reifen haben. (Philipp Schajer)