Nach dem Zwischenfall in der Boxengasse während des Grand Prix von Deutschland, bei dem sich ein Rad von Mark Webbers Auto löste und einen Kameramann verletzte, hat sich Red Bull nun auf die Suche nach der Ursache für den Unfall begeben. Der Motorsportberater von Red Bull, Dr. Helmut Marko erklärte im Interview, was zu dem Vorfall am Nürburgring geführt hat.

"Auf jedem Schlagschrauber befindet sich ein Knopf, durch den das Signal ausgelöst wird, das dem Fahrer im Auto anzeigt, dass er wieder losfahren kann.", so der Österreicher. Dieses System wird eigentlich eingebaut, um Unfälle wie in Deutschland zu verhindern. "Am Nürburgring hatte der Mechaniker aber zunächst Probleme, den Reifen am Auto festzumachen. Neue Reifen schlüpfen oft nicht perfekt an die Stelle, wo sie hinsollen", erklärte er. "Der Mechaniker hat dann in der Hektik den Schlagschrauber verrissen und den Knopf gedrückt. Dadurch hatte Webber freie Fahrt." Nach dem Unfall habe das Team alle weiteren Boxenstopps als eine Art Sicherheitsvariante durchgeführt, die rund eine Sekunde länger dauern können.

Über den relativ glimpflichen Ausgang des Unfalls zeigte sich Marko erleichtert. "So ein Reifen hat 18 Kilo, wenn sowas losgeht kann alles passieren. Ein Mitarbeiter unseres Teams hat den Kameramann gleich nach dem Rennen in Koblenz im Militärkrankenhaus besucht. Das ist ein Engländer alten Typs, der war sogar schon wieder gut drauf und meinte, Rennfahren sei halt einfach gefährlich. Er war sich sicher, bis Ungarn wieder dabei zu sein.", meinte Marko.

Nach dem Unfall, bei dem der Kameramann Knochenbrüche erlitten hat, setze das Team alles daran, erneute Zwischenfälle auszuschließen. "Die Untersuchung läuft und ich bin mir sicher, dass unser Team bis Ungarn schon ein System entwickelt hat, das diese Fehler ausschließt."