Kimi Räikkönen fuhr in Montreal zwar zum 24. Mal in Folge in die Punkteränge und egalisierte damit Michael Schumachers Rekord, doch der neunte Platz des Finnen konnte das schwache Wochenende aus Sicht von Lotus nicht retten. Die Mannschaft aus Enstone wurde in der Konstrukteurs-Wertung von Mercedes überholt und rangiert nur mehr auf Platz vier. Teamchef Eric Boullier war ob des Abschneidens jedoch nicht bestürzt und führte die Gründe auf die Charakteristik des Circuit Gilles Villeneuve zurück.

"Das ist eine sehr spezielle Strecke und mit unserem Auto ist es uns einfach nicht gelungen, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen", erläuterte der Franzose. "Zudem hilft es nicht, wenn es kalt und nass ist", kommentierte er die über weite Teile des Rennwochenendes vorherrschenden widrigen Wetterbedingungen. Lotus verlor im Grand Prix rund anderthalb Sekunden pro Runde auf Red Bull und Mercedes, was nicht dem wahren Kräfteverhältnis entsprochen habe. "Es ist einfach etwas schiefgelaufen", so Boullier.

Für den Klassiker von Silverstone in zwei Wochen werde Lotus mit weiteren Updates aufwarten, um den Rückstand auf die Spitze zu verringern. "Auf normalen Strecken sollten wir in der Lage sein, das Beste auf unserem Auto herauszuholen", gab sich der Teamchef für den achten Saisonlauf zuversichtlich.

Konkurrenzfähiges Paket

Obwohl Kimi Räikkönen und Romain Grosjean schon in Monaco nicht zu glänzen vermochten und Lotus in den beiden letzten Rennen lediglich drei Punkte holte, sah Boullier keinen generellen Abwärtstrend. "Wir haben Positionen verloren, weshalb wir hart arbeiten müssen, um das Tempo zu halten", sagte er. "Aber wir wissen, dass das Auto und das Team konkurrenzfähig sind. Es gibt keinen Grund, warum nicht wieder um das Podium kämpfen sollten."

Bisher schafften die Lotus-Piloten fünf Mal den Sprung auf das Treppchen und das sei kein Zufall gewesen, stellte Boullier klar. "Das liegt daran, weil das Paket leistungsfähig ist", hielt er fest. "Aber wir haben womöglich manchmal auf manchen Strecken zu kämpfen. Wir wissen das und müssen hart daran arbeiten, um zumindest zu verhindern, dass es in dieser Saison auf Strecken mit geringem Reifenverschleiß vorkommt - und in der nächsten Saison genauso."