Samstag ist Qualifying-Time. Alles dreht sich um die Frage, wer sich die Pole Position schnappt. Doch in Kanada hatte auch das Wetter ein Wörtchen mitzureden - wechselhafte Bedingungen, abtrocknende Strecke, einsetzender Regen - das Qualifying in Montreal verlangte den Fahrern und Teams einiges ab.

Sebastian Vettel

In seiner Formel-1-Vita fehlt Sebastian Vettel noch der Triumph auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Mit der Pole Position hat sich der Weltmeister in die beste Ausgangslage gebracht, um diesen fehlenden Sieg einzufahren. "Heute war es so schwierig, weil es nur in ein paar Kurven geregnet hat - da kann man nichts vorhersagen, sondern braucht auch das Quäntchen Glück. Es war wichtig, bei dem ganzen Regenchaos sauber durchzukommen", erklärte Vettel.

Letztendlich behielt Vettel die Nase um 87 Tausendstel vor Lewis Hamilton. "Es war sehr knapp gegen Lewis. In den ersten beiden Sektoren haben wir uns beide verbessert, während es im dritten Sektor schwieriger war und niemand schneller wurde", erinnerte sich der Red Bull-Pilot. "Das war mir nur recht."

Nico Rosberg

Rosberg hatte Kommunikationsprobleme, Foto: Mercedes AMG
Rosberg hatte Kommunikationsprobleme, Foto: Mercedes AMG

Nico Rosberg hätte sich gern zu seinem Landsmann in die erste Startreihe gesellt, musste sich aber mit Platz vier begnügen. "Meine Ausrede ist heute, dass ich von Anfang der Qualifikation an keinen Funk hatte und bei diesen Bedingungen braucht man Funk", stellte der Mercedes-Pilot klar. Alles in allem lautete Rosbergs Resümee: "Sehr ärgerlich..."

Für das Rennen wagt er keine Prognosen. "Das ist die große Frage, denn die anderen Teams sind in Sachen Reifenverschleiß wahrscheinlich noch besser als wir", glaubte Rosberg, der anfügte: "Hoffentlich haben wir uns da verbessert, sodass wir eine gute Platzierung erreichen können." Zumindest die Pace des W04 stimmt Rosberg zuversichtlich. "Das Auto war bisher richtig gut."

Adrian Sutil

"Jede Runde ist man blind in die Kurve reingefahren. Man musste zum richtigen Zeitpunkt auf der Strecke sein und die besten Verhältnisse ausnutzen", fasste Adrian Sutil sein Qualifying zusammen. Der Deutsche profitierte davon, dass nach der Unterbrechung in Q2 die Strecke etwas besser wurde. Mit einer guten Runde zog er in die Top-10 ein und sicherte sich Startplatz acht.

"Trockene Bedingungen wären für uns besser gewesen, aber Platz acht ist auch so okay. In einem trockenen Rennen kann ich aber sicher noch ein paar Plätze nach vorne kommen", gab sich Sutil zuversichtlich.

Nico Hülkenberg

Hülkenberg profitiert von den Strafen, Foto: Sutton
Hülkenberg profitiert von den Strafen, Foto: Sutton

Nico Hülkenberg verwandelte sich vom Pechvogel zum Glückspilz. "Ich war auf einer guten Runde, die mich ins Q3 gebracht hätte, als rund 200 Meter vor der Ziellinie rote Flaggen geschwenkt wurden. Das war Pech", räumte der Deutsche kurz nach dem Qualifying ein. Die Wende folgte ein paar Stunden später als Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo von den Stewards bestraft wurden und Hülkenberg somit gleich zwei Startpositionen nach vorne rückte.

Hülkenberg kann damit noch optimistischer in den Rennsonntag gehen. Laut dem Deutschen ist Sauber seit dem Freitag noch eine deutliche Verbesserung gelungen. Nun hängt alles vom Wetter ab. "Laut Wetterbericht wird es morgen ganz anders, trocken und wärmer, und wir müssen abwarten und schauen, wie konkurrenzfähig wir dann sind."