Zeit für den glamourösesten Grand Prix des Jahres - Zeit für Monaco. Am Donnerstag hatten die Formel-1-Piloten erstmals die Gelegenheit, sich in den Trainings wieder an den legendären Stadtkurs zu gewöhnen. Mit unterschiedlichem Erfolg. Motorsport-Magazin.com schildert die Lage der Deutschen vor dem sechsten Rennen der Saison.

Nico Rosberg

Zuhause ist es doch am schönsten. Das dürfte sich Nico Rosberg nach den ersten beiden Trainings in Monaco gedacht haben. Der Mercedes-Pilot knüpfte nahtlos an seine aktuelle Form an: Wenn es um nichts Zählbares geht, ist Rosberg top. So auch am Donnerstag, als er sich zweimal an die Spitze der Zeitentabelle setzte und beide Trainings-Bestzeiten erzielte. Damit gilt Rosberg als großer Pole-Favorit für Monaco - es wäre seine dritte Pole Position in Folge. Diesmal stehen die Chancen für die Silberpfeile sogar gut, auch im Rennen ganz weit vorn zu landen. Die Reifen sollten kein großes Problem darstellen und die Überhol-Problematik sollte Mercedes - wenn sie vorn starten - sehr zugute kommen.

Während Lewis Hamilton den Speed seines Teamkollegen lobte, trat Rosberg selbst auf die Euphoriebremse. "Auf meinem Longrun brach der Hinterreifen weg. Das könnte im Renntrimm ein Problem werden, denn wir erwarten hier wenige Boxenstopps und lange Stints", so der Wahl-Monegasse. Doch auch er kam nicht umhin zu erwähnen, dass Mercedes auf der schnellen Runde mal wieder ein starkes Auto hingestellt hat. Sollte es Mercedes schaffen, mit nur einem Stopp und problemfrei durchs Rennen zu kommen, könnte Rosberg sein Vorjahres-Ergebnis aus Monaco mindestens wiederholen. 2012 landete er als Zweiter auf dem Podium.

Sebastian Vettel

In der Zeitentabelle musste man ziemlich weit runterschauen, um Sebastian Vettels Namen zu finden. Der Red-Bull-Star schloss das 1. Training zum Monaco Grand Prix auf dem zehnten Platz ab, nachmittags wurde er Neunter - ihm fehlte jeweils rund eine Sekunde zu Top-Timer Rosberg. Ein durchwachsener Auftakt für den Weltmeister im Fürstentum, der sich morgens auch noch mit einem KERS-Problem herumplagte. Dieses würde das Team aber schnell in den Griff bekommen, versicherte der 25-Jährige. Die lang andauernden Umbauten an Vettels Boliden zwischen den beiden Trainings verbesserten dessen Situation auch nicht und kosteten wertvolle Streckenzeit.

Richtig optimistisch klang Vettel vor dem Qualifying noch nicht. "Mit wenig Sprit an Bord wären wir gern noch etwas konkurrenzfähiger", wünschte er sich. "Wir standen heute nicht ganz vorn und das hat auch einen Grund." Ein Grund war auf jeden Fall der verpatzte Shortrun auf den superweichen Reifen, als es Vettel nicht gelang, seine Zeit gegenüber den Prime-Reifen zu verbessern. Vettel ehrlich: "Mein Run auf den Supersofts war ziemlich schlecht." Laut Christian Horner habe diese Runde aber nichts ausgesagt. "Seb konnte eine saubere Runde fahren, aber die Zeit ist nicht repräsentativ", so der Teamchef gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Adrian Sutil

Adrian Sutil feierte seine Monaco-Rückkehr nach einjähriger Auszeit. In beiden Trainings musste er sich im teaminternen Duell zwar Kollege Paul di Resta knapp geschlagen geben, benötigte aber laut eigener Aussage nur wenig Eingewöhnungszeit. "Wir haben uns zwischen den beiden Einheiten verbessert und ich fühle mich im Auto wohl. Wir wissen, wie unser Plan aussieht und wo wir uns bis Samstag noch verbessen müssen", so der Force-India-Pilot. Plus für Sutil: Bei seinen vergangenen beiden Auftritten in Monaco schaffte er es jedes Mal in die Punkteränge.

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg hatte seinen Monaco-unerfahrenen Teamkollegen Esteban Gutierrez wieder einmal fest im Griff. Das kleine Duell spielte sich jedoch im völligen Niemandsland der Zeitentabelle ab, Hülkenberg kam in den Trainings nicht über die Plätze 14 und 13 hinaus. Da ist noch Luft nach oben, die Frage lautet nur: wie viel? "Wir haben viele Daten gesammelt und können die Performance sicherlich noch optimieren", sagte er nach seinen insgesamt 69 abgespulten Runden. Im vergangenen Jahr schaffte es Hülkenberg als Achter in die Punkteränge. Nach zuletzt zwei Nullrunden in Bahrain und Barcelona wäre es wieder einmal an der Zeit für ein Erfolgserlebnis.