Mark Webber wird sich in den kommenden zweieinhalb Wochen sicher die eine oder andere DVD aus dem Jahre 2010 anschauen: Damals holte der Australier aus den ersten vier Saisonrennen gerade einmal 28 Punkte, wobei ein zweiter Platz in Malaysia sein bestes Ergebnis war. Exakt diesen zweiten Platz in Sepang fuhr er auch dieses Jahr ein, holte in den übrigen Rennen aber vier Zähler mehr als vor drei Jahren, hält Webber im WM-Stand aktuell doch bei 32 WM-Punkten. Die Rückbesinnung auf 2010 zeigt: verloren ist noch überhaupt nichts. Damals konnte Webber bei den beiden anschließenden Läufen in Barcelona und Monte Carlo mit Top-Leistungen aufwarten und zwei Siege einfahren.

2013 würde sich Webber an diesem Beispiel natürlich gerne orientieren und das Geschaffte ein weiteres Mal wiederholen, brachte ihn seine Frühsommer-Form drei Saisons zuvor doch wieder zurück an die Spitze und hielt ihn bis zum Jahresende im Titelkampf. Was Webbers Freude jedoch trüben dürfte: An dem Fakt, dass die teaminterne Lücke zwischen ihm und Sebastian Vettel beim Blick auf den Punktestand noch nie in ihrer gemeinsamen Zeit als Stallkollegen zu so einem frühen Zeitpunkt so groß war wie heuer, kommt auch er nicht vorbei. Als Fünfter liegt er derzeit schon ganze 45 Punkte hinter Vettel, der bereits zwei Saisonrennen gewann. Für Webber hinkt der Vergleich jedoch, würde der Gesamtstand seiner Meinung nach doch nicht ehrlich widerspiegeln, wie gute er dieses Jahr bislang eigentlich gefahren sei.

Besonders sein von technischen Gebrechen durchzogenes Seuchen-Wochenende in China warf den Routinier weit zurück. "Eigentlich habe ich schon im Winter guten Schwung gehabt und diesen auch mit in die ersten drei Rennen genommen, denn in denen bin ich gut gefahren", so Webber. "China war natürlich enttäuschend, aber eigentlich bin ich mit meiner Leistung zufrieden", meinte der 36-Jährige, der den Bahrain GP zuletzt jedoch nur als Sechster beenden konnte. "Ich glaube nicht, dass ich auf dieser Strecke irgendwann schon einmal ein gutes Resultat hatte... für mich ist dieser Kurs wirklich teuflisch", räumte er Schwächen und seinen Groll gegenüber dem Layout des Wüstenkurses ein. "Jetzt geht es aber nach Europa. Ich werde mich wieder sammeln und dann mit der Aufholjagd beginnen", schöpfte Webber frischen Mut.