Ferrari erlebte in Bahrain ein schwarzes Wochenende. Galt Fernando Alonso vor dem Rennen noch als Sebastian Vettels schärfster Herausforderer um den Sieg, musste sich der Spanier aufgrund der Probleme mit dem DR-System bald vom Triumph in der Wüste verabschieden. Immerhin konnte Alonso noch Schadensbegrenzung betreiben und den achten Platz ins Ziel retten, rangiert in der Weltmeisterschaft nun aber bereits 30 Punkte hinter Sebastian Vettel. Die Scuderia hat den Traum vom Titel dennoch nicht aufgegeben.

"Der Abstand beträgt derzeit 30 Punkte, aber wenn er beim nächsten Mal null Zähler holt und wir gewinnen, sind es nur mehr fünf", richtete Teamchef Stefano Domenicali seinen Blick auf Vettel. "Bei nur vier gefahrenen Rennen bleibt noch jede Menge Zeit. Man darf nicht vergessen, dass wir im letzten Sommer 50 Punkte vorne waren, es ist also nicht so schlimm."

Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten hatte Vettel in Sakhir keine Probleme, die Reifen am Leben zu halten und kam mit drei Boxenstopps gut über die Runden. Für Domenicali steht fest, dass der Heppenheimer davon profitierte, frei zu fahren und seine Pace somit selbst bestimmen zu können. "Wir wissen, dass man in einer solchen Situation mit seinen Reifen am besten umgeht", betonte der Italiener. "Wir haben das beim letzten Rennen selbst erlebt."

Vettel scheint Ferrari zu enteilen, Foto: Red Bull
Vettel scheint Ferrari zu enteilen, Foto: Red Bull

Schon beim zweiten Saisonlauf in Malaysia verschenkte Alonso leichtfertig wichtige Punkte, weshalb es nun gelte sicherzustellen, dass solche Situationen nicht erneut vorkommen. "Es ist schade, aber momentan ist es besser, den Kopf nicht hängen zu lassen und nicht zu viel zu jammern", meinte Domenicali. "Wir haben weniger Punkte als wir haben sollten, wenn man sich die wahre Performance des Wagens vor Augen führt."

Der Italiener ist sogar davon überzeugt, dass Ferrari immer den Sprung auf das Podium sowie einen weiteren Sieg geschafft hätte, wäre alles friktionsfrei vonstattengegangen. "Ich bin mir sicher, dass die positiven Aspekte zurückkommen und vielleicht die anderen bald unser Pech haben werden", gab er sich zuversichtlich. "Wir müssen fokussiert bleiben. Die Meisterschaft ist so lange und es gibt keinen Grund, zu viel zu klagen."