Pirelli hatte unlängst vorgeschlagen, den Teams für das erste Freie Training am Freitag einen zusätzlichen Satz Reifen zur Verfügung zu stellen, damit zum einen mehr Nachwuchsfahrer zu einem Einsatz kommen und zum anderen auch in der ersten halben Stunde des Trainings Autos auf der Strecke sind, anstatt in der Box zu warten und ihre Reifen zu schonen. Während sich die Top-Teams mit letzterem Ziel identifizieren können, haben sie laut Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery am Einsatz von Nachwuchspiloten kein Interesse.

"Ich glaube nicht, dass Fernando [Alonso] irgendjemanden in die Nähe seines Autos lässt", erklärte er der Nachrichtenagentur Reuters am Rande des Bahrain GP. "Der allgemeine Konsens wird wohl darauf hinauslaufen, dass sie [die Teams] diesen Satz im ersten Freien Training fahren müssen, und zwar in den ersten 30 Minuten, was gut für die Fans und das Fernsehen ist." Jedoch zögen auch die Teams aus dieser Neuerung ihre Vorteile, betonte Hembery. "Nehmen Sie McLaren... Es würde ihnen ganz klar helfen. Ich kann mir vorstellen, dass sie den ersten Satz Reifen für Arbeiten am Setup, das Sammeln von aerodynamischen Daten und die Bewertung von Daten nutzen würden."

Pirelli ist bei dem ganzen Vorhaben jedoch fest entschlossen, sich in die Wahl der Reifenmischung nicht reinreden zu lassen. Eventuell würden es nicht die Reifenmischungen für das Rennen sein, sie würden es aber den Teams in jedem Fall erlauben, viele Runden zu drehen, betonte Hembery. Derzeit verfügt jeder Fahrer zum Beginn eines Rennwochenendes über elf Sätze Trockenreifen - sechs von der härteren und fünf von der weicheren Variante. Einen Satz der härteren Reifenmischung müssen sie jedoch vor dem zweiten Training abgeben, sowie jeweils einen Satz beider Mischungen vor dem dritten Training und dem Qualifying.